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Ein Jahr(gang) zum Vergessen

Agrartipp, 10.08.2016

Die Befürchtungen vieler Öko-Winzer bestätigen sich

Angesprochen auf die diesjährige Weinlese, äußerten sich seit Monaten viele Öko-Winzer besorgt. Nun scheinen sich für viele von ihnen die Sorgen zu bewahrheiten. Nach Auskunft des Vorsitzenden des Verbandes Ökologischer Wein "Ecovin" Andreas Hattemeer drohen in den beiden großen Anbaugebieten Rheinhessen und Rheingau zum Teil Totalausfälle.

Schuld ist der Falsche Mehltau und eine Einstufung der EU. Denn konventionelle Winzer vertrauen in der Regel auf den Einsatz von Kaliumphosphonat. Doch da die EU diese synthetische Verbindung im Jahr 2013 als Pflanzenschutzmittel eingestuft hat, durften Bio-Winzer sie fortan nicht mehr verwenden ohne ihren Status zu verlieren.

Eine später erteilte Ausnahmegenehmigung der Länder, wie beispielsweise in Rheinland-Pfalz, kam offensichtlich zu spät, da die Blütezeit der Reben meist schon vorüber war.

Um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, kämpfen Bauern und einige Umweltschutzministerien der Länder nun für eine baldige Wiederzulassung des Mittels im Öko-Landbau. Auch die erlaubten Einsatzmengen von Kupfer, einem weiteren Mittel zur Schädlingsbekämpfung, sollen dem Niveau anderer EU-Staaten angepasst werden.

Doch zumindest für den Jahrgang 2016 kommt wohl alle Hilfe zu spät. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Wein aus konventionellem Anbau bei der in wenigen Wochen beginnenden Lese schlägt.

  Lukas Nikolaus Melzer
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