Nachhaltige Düngung

Agrartipp, 07.10.2015

Die Mischung macht den Unterschied!

Zum Wachsen und Gedeihen brauchen Pflanze Nährstoffe, die sie aus dem Boden gewinnen. Dazu zählen unter anderem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Doch mit jeder Ernte werden Nähr- und Mineralstoffe vom Feld abgefahren und die Fruchtbarkeit des Bodens nimmt ab. Die nachfolgenden Pflanzen „hungern“ und wachsen daher nur wesentlich schwächer. Sinkende Erträge sind letztlich die Folge.

Um dies zu verhindern, kommen in der Landwirtschaft Düngemittel zum Einsatz. Diese führen dem Boden die benötigten Nähr- und Mineralstoffe wieder zu und sollen so langfristig hohe Erträge ermöglichen. Ohne Düngung wäre eine regelmäßige Versorgung mit nährstoffreichen Lebensmitteln nicht zu gewährleisten, vor allem die Haltbarkeit von Obst und Gemüse würde abnehmen.

Bild: Achim Otto

Diese Notwendigkeit des Düngens wird jedoch immer wieder in den Hintergrund gedrängt, sobald das Thema Umweltschutz zur Sprache kommt. Viele Menschen befürchten, dass die zugeführten Stoffe der Umwelt und der Gesundheit von Menschen und Tieren schaden.

Dabei muss zwischen organischem und mineralischem Dünger unterschieden werden.

Organischer Dünger, zum Beispiel aus Pferdemist oder Gülle, hat keinen negativen Einfluss auf die Umwelt.

Im Gegensatz dazu bedarf mineralischer Dünger bereits in der Herstellung hoher Energiemengen, womit schon in diesem Schritt eine Umweltbelastung erfolgt.

Zudem wird häufig phosphathaltiger Dünger verwendet, der den Böden Metalle zuführt, die diese nur schwer abbauen und sowohl für Menschen als auch für Tiere gesundheitsschädlich sein können. Außerdem kann es durch übermäßigen Eintrag von Phosphat in stehende Gewässer zu einer Eutrophierung (verstärktes Algenwachstum) dieser Gewässer kommen, die ein Artensterben auslösen kann.

In Anbetracht einer wachsenden Weltbevölkerung und einem steigenden Lebensmittelbedarf sind wir aber von hohen bzw. steigenden Erträgen abhängig. Bereits heute werden 50 Prozent der Weltbevölkerung durch den Einsatz von Mineraldünger ernährt.

Hinzu kommt, dass der Nährstoffgehalt von organischem Dünger stark schwankt, wodurch eine genaue Planung der benötigten Düngermenge für den Landwirt unmöglich wird. Mineralischer Dünger ermöglicht es hingegen die ausgebrachte Menge exakt an den Nährstoffbedarf der Pflanzen anzupassen.

Durch eine Kombination aus organischem und mineralischem Dünger, die es ermöglicht, nur die wirklich benötigte Düngermenge auszubringen und den Schadstoffeintrag verhältnismäßig gering zu halten, ließe sich eine nachhaltige Düngung ermöglichen, die die Fruchtbarkeit der Böden erhält und somit weiterhin Erträge auf einem hohen Niveau ermöglicht.

Wie so oft, gilt auch bei der Düngung: Manchmal ist weniger mehr.

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