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Weniger ist manchmal mehr

Klima, 29.08.2016

Kritik an der heutigen Konsumgesellschaft

Die Welt entwickelt sich weiter und weiter. Mehr Industrie, mehr Bevölkerung, mehr Konsum. Die Ansprüche der Menschen haben sich auch stark gewandelt: Heute muss es schon der größte Fernseher sein und auch die Reise sollte möglichst weit weg gehen. Auch die Politik in Deutschland setzt weitestgehend auf Wachstum von Wirtschaft und Industrie.

Umso weiter weg, desto besser! - Bild: Achim Otto

Niko Paech beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Er ist Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und kritisiert unsere heutige Konsumgesellschaft. Seine Meinung zielt darauf ab, dass die Zukunft unserer Gesellschaft in einer verkleinerten Industrie liegt. Grenzenloses Wachstum verhindere unsere Entwicklung enorm.

Ganz unrecht scheint er wohl nicht zu haben, wenn man sich die Ungleichgewichte in unserer Welt mal genauer anguckt. Da wäre zum einen der gescheiterte Euro zu nennen und zum anderen die immer breiter werdende Lücke zwischen den armen und den reichen Staaten.

Konsum ist ein Luxus, welcher gegenüber anderen Aspekten eher hinten anstehen sollte.

Selbstversorgung statt grenzenlosem Konsum

Ein Leben in Würde mit Nahrungssicherheit und ausreichendem Gesundheits- und Bildungssystem hingegen sieht der Gastprofessor als wichtiger an. Dabei ist seine Idee, dass eine stark verkleinerte Industrie mit ergänzenden Selbstversorgungsleistungen eher zu einem menschenwürdigen Leben beitragen würde. Konkret bedeute das für ihn, dass die Menschen 20 Stunden pro Woche für Geld arbeiten gehen und sich den Rest der Zeit um die Selbstversorgung kümmern.

Was das Thema Klimawandel angeht hat er ebenso eine klare Meinung: Das CO2-Budget sollte so verteilt werden, dass jeder Mensch pro Jahr nicht mehr als ca. 2,7 Tonnen CO2 verursachen kann. Zudem sei die Energiewende gescheitert und die Technik für erneuerbare Energien überschätzt.

Beschränkungen statt Wachstum

Doch solange wir weiter nach Konsum streben und immer mehr wollen, wird sich wohl nicht so viel ändern. Allerdings kann man immerhin auf individueller Ebene auch schon einiges bewegen und umstrukturieren. Wenn man mal ab und zu seine Ansprüche etwas runterschraubt und den Blickwinkel verändert, ist schon einiges geschafft.

  Sarah Bertram
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