Anzeige

Zwei Tage nach neuem Klimavertrag

Klima, 14.12.2015

In der Wirtschaft herrscht bereits Katerstimmung.

Der Weltklimavertrag ist noch keine 24 Stunden alt - die Tinte kaum getrocknet, wie man so schön sagt - und schon melden sich die ersten Nörgler zu Wort: "Alles viel zu teuer!"

Laut Handelsblatt sorgt sich die deutsche Industrie um ihre Wettberwerbsfähigkeit. So wird der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Holger Lösch, zitiert. Er stellt fest, die EU habe "weite Vorleistungen gebracht" und die "Industrie müsse geschützt" vor Billigöko-Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden.

Im ersten Moment ist die Besorgnis verständlich, allerdings konnte die europäische Industrie seit nunmehr 200 Jahren die Atmosphäre als "Müllhalde" benutzen, während Schwellen- und Entwicklungsländer jetzt erst damit anfangen.

Daher kann von Vorleistungen der EU keine Rede sein; erst recht nicht, wenn man überlegt, dass durch das Abschalten ehemaliger Dreckschleudern im Osten in den letzten 20 Jahren sogar große Vorteile gewonnen wurden.

Nach 2050 müsste, wenn man die Klimaziele aus Paris einhalten will, auf eine Verbrennung von Öl, Kohle und Gas komplett verzichtet werden. Der Streit um die Kosten beim Ausstieg aus der Dekarbonisierung beginnt seit heute.

Ziel der Wirtschaft ist natürlich, die Kosten der Umstellung der Allgemeinheit, also dem Staat, aufzubürden. Wer am meisten jammert, hat auch die größten Chancen Gehör zu finden. Diese Verteilungskämpfe und die Kosten des Umstiegs weltweit werden zu einigen Diskussionen und schmerzhaften Anpassungen führen.

Aber liebe Industrie, es gibt sehr große Chancen: Weltweit werden in Zukunft gute Maschinen und Produkte mit geringer CO2-Bilanz gefragt sein.

Also bitte: Nicht nur jammern, sondern denken, handeln und machen!

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Charme ist die Art, wie ein Mensch 'ja' sagt, ohne dass ihm eine bestimmte Frage gestellt worden war."

    Albert Camus