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Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 18.02.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 18.02.2009, 07:30 Uhr


Starker Neuschneezuwachs und Sturm führten zu umfangreichen neuen Verfrachtungen, die leicht zu stören sind. Es können auch große Schneebrettlawinen ausgelöst werden. Bei Sonneneinstrahlung muss heute mit der Selbstauslösung auch großer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen gerechnet werden.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze eine große, ansonsten verbreitet eine erhebliche Lawinengefahr.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in eingewehten Hangzonen aller Hangrichtungen, vorwiegend an Geländeknicken, hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eine Auslösung von Schneebrettlawinen wahrscheinlich. Auch im lichten Bergwald und Waldschneisen sind gefährliche Einwehungen anzutreffen. Oberflächlich ausgelöste Lawinen können auf tiefere Schichten durchschlagen und zur Auslösung von großen Schneebrettlawinen führen.

Bei Sonneneinstrahlungen ist vor allem aus triebschneebeladenen Einzugsgebieten vermehrt mit der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen, die auf tiefere Schichten durchschlagen und zu großen Lawinen führen können. Örtlich sind hangnahe Verkehrs- und Wanderwege gefährdet.

Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern bei stürmischem Wind aus nördlichen Richtungen verbreitet einen Neuschnezuwachs von 40 bis 60 cm. Die frisch entstandenen, umfangreichen Triebschneeablagerungen liegen teils auf Oberflächenreif und lockerem Neuschnee, teils auf flächigen Graupelschichten und sind leicht zu stören. Daneben bleibt die Verbindung des in der letzten Woche gefallenen Neuschnees zur Altschneeunterlage eine Schwachstelle in der Schneedecke. Diese empfindliche Schicht liegt in eingewehten Hangzonen mehr als 1 Meter tief, am Randbereich von Mulden und an Geländekanten aber relativ oberflächennah. Bei Lawinenauslösungen besteht die Gefahr, dass oberflächliche Lawinen bis auf diese Schwachschicht durchschlagen.

Hinweise und Tendenz:
Heute lockert es auch im Osten zunehmend auf und es wird sonnig. Die Temperaturen liegen in 2000 m bei -14 Grad. Es bleibt kalt. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tage nur langsam entspannen. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern zur Zeit großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und sehr sorgfältige Routenwahl.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - Neuschnee mit Verfrachtungen
Z-u: in tiefen und mittleren Lagen - schlechter Schneedeckenaufbau

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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