Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 25.02.2013

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Montag, 25.02.2013, 07:30 Uhr

Gestern wurde in exponierten Gipfellagen der Berchtesgadener und Werdenfelser Alpen bei starkem Südostwind der lockere Schnee verfrachtet. Es sind neue, meist kleinere Triebschneeansammlungen entstanden, die vom einzelnen Skifahrer gestört werden können. Sie bedingen im Steilgelände eine erhöhte Absturzgefahr.

Beurteilung der Lawinengefahr:
In den Hochlagen der bayerischen Alpen besteht eine mäßige Lawinengefahr, ansonsten ist die Lawinengefahr als gering einzustufen.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich in den Hochlagen in Bereichen exponierter Gipfel, wo kleinere, frische Triebschneeansammlungen bei geringer Zusatzbelastung gestört werde können. Sie bedingen dort eine erhöhte Absturzgefahr im Steilgelände. Darüberhinaus ist im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden älterer Triebschnee erhalten geblieben, der insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, ausgelöst werden kann.
Mit Sonneneinfluß und abgeschwächter Kälte setzt sich der luftige Schnee, es können sich Lockerschneerutsche aus Steilflächen selbst auslösen. Mit der Selbstauslösung größerer Lawinen ist heute noch nicht zu rechnen.

Schneedecke:
Seit gestern erhielt der bayerische Alpenraum einen nur unbedeutenden Neuschneezuwachs. Der kalte, lockere Neuschnee liegt in mittleren Lagen sonnseitig auf brüchigem Schmelzharsch, schattseitig und in den Hochlagen ist Oberflächenreif überdeckt. Frischer Triebschnee, der gestern durch starken Südostwind in exponierten Bereichen der Hochlagen gebildet wurde, ist deshalb sehr störanfällig. Das 30 bis 50cm mächtige Neuschneepaket der letzten Woche beginnt sich zu setzen, ist aber weiter pulvrig. Die Verbindung zur sonnseitig verharschten, schattseitig aufbauend umgewandelten Altschneedecke ist gut. In den Hochlagen ist in windbeeinflussten Bereichen brüchiger Windharsch entstanden. Das Schneedeckenfundament in tiefen und mittleren Lagen ist kompakt und stabil.

Hinweise und Tendenz:
Heute ist bei wechselnder Bewölkung zunehmend Sonnenschein vorhergesagt. Die Temperaturen in 2000m steigen tagsüber auf -4 Grad an. Mit der Frostabschwächung wird Mitte der Woche die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen zunehmen.

Gefahrenstufen regional
Z-o: Hochlagen oberhalb 2000m - störanfälliger Triebschnee
Z-u: in mittleren Lagen - einzelne Lockerschneerutsche

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 1
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt

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