Aufruf zu Hamsterkäufen

aktuell, 23.08.2016

Was ist dran an den Ideen der Bundesregierung?

Lange Schlangen an Zapfsäulen und Supermarktkassen, verstopfte Verkehrswege und Panik in der Bevölkerung. Solche Schreckensszenarien will die Bundesregierung künftig auch im Katastrophenfall verhindern. Dafür wird am Mittwoch im Kabinett über ein neues Konzept zur zivilen Verteidigung beratschlagt.

Erste Inhalte daraus sind allerdings bereits jetzt schon an die Öffentlichkeit gedrungen. Demnach rät die Bundesregierung zu „Hamsterkäufen“. Lebensmittel für mindestens 10 Tage und 10 Liter Wasser pro Person sollten jederzeit in einem Haushalt vorrätig sein, um im Katastophenfall bestens gerüstet zu sein und sich zumindest vorübergehend selbst versorgen zu können.

Aus dem Netz und von der Opposition schlägt der Bundesregierung dafür reichlich Häme und Spott entgegen. Dabei sind die Vorschläge keineswegs neu.

Schon seit Jahren gibt das Bundesamt für Katastophenschutz einen „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ heraus. Die Forderungen darin unterscheiden sich nur unwesentlich von den Ideen der Bundesregierung, die nun öffentlich wurden.

Ein derartiges Medienecho zogen die Veröffentlichungen des Bundesamtes jedoch bislang noch nie nach sich. Dies liegt möglicherweise daran, dass, trotz sich häufender Katastrophenereignisse, ein Großteil der Bevölkerung bislang kaum für Themen wie die Vorsorge oder den Umgang mit solchen Ereignissen sensibilisiert war.

Wie bei vielen anderen Unglücken auch, müssen die meisten wohl erst einmal in eine Katastrophe hineingeraten, um die reale Gefahr zu erkennen. Hoffentlich ist es bis dahin nicht zu spät.

  Lukas Nikolaus Melzer
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