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Keine Ufos im Radar!

Spezial, 07.02.2012

Seltsame Kreise tauchen im Radarbild auf - keine Sorge, des Rätsels Lösung ist sehr harmlos...

Im Wetterradar tauchten in den vergangenen Nacht immer wieder 'seltsame Kreise' auf. 'Das muss künstlich erzeugt worden sein', schrieben uns einige.

Auslöser der Fragen sind eckige und runde Strukturen wie zum Beispiel im Bild von 6:00 Uhr:

Doch keine Sorge, die Außerirdischen haben sich nicht ausgerechnet den 7. Februar 2012 zur Landung auf der Erde ausgewählt und es fällt auch keine riesige Decke auf uns herab. Es hat auch niemand quadratische Wolken an den Himmel gezaubert. Des Lösung ist viel harmloser. Und auch langweiliger...

Da das Wetterradar aufgrund der Krümmung der Erde und verschiedener anderer Faktoren nur eine begrenzte Reichweite hat, muss ein Bild, das ganz Deutschland umfassen soll, aus den Bildern mehrerer Radarstationen zusammengesetzt werden. In Deutschland sind dies 16 Stationen des Deutschen Wetterdienstes, die über ganz Deutschland verteilt stehen:

Grafik: Deutscher Wetterdienst

Wenn man beide Grafiken zusammen betrachtet, sieht man schnell, dass das Zentrum der merkwürdigen Struktur auf dem oberen Bild genau bei Ummendorf in der Nähe von Magdeburg liegt, also dem Standort des Wetterradars.

Eines der 16 Wetterradars hat also leichte Reflektionen des Radarstrahls gemessen, die die anderen Radars nicht gemessen haben. Der Grund ist wohl das knappe Erreichen eines Schwellenwertes, das durch eine leichte Messungenauigkeit, eine kleine Störung oder was auch immer ausgelöst wurde. Denn wo sensible elektronische Geräte arbeiten, da kann es eben auch mal kleinere Störungen geben.

Und bei der Gelegenheit lösen wir auch mal direkt das Rätsel der wie mit einem Lineal gezogenen Streifen, die ab und zu auf den Bildern auftauchen. Heute morgen zum Beispiel westlich von Berlin:

Verlängert man die Linie, die nach unten sogar noch etwas spitz zusammenläuft, dann sieht man, dass diese Linie auf Dresden zeigt. Der Standort einer Radarstation. In diesem Fall wurde der Strahl des Dresdner Radars offenbar durch irgendein Objekt nordwestlich von Dresden kurzzeitig reflektiert. Und zwar so, dass die Auswertung dies als Echo über größere Entfernungen interpretiert hat. Auch hier also keine künstlichen Wolken, kein Angriff der Klonkrieger, sondern schlicht die Grenzen der Messtechnik.

Wer schon einmal falsche Temperaturanzeigen auf einem Funkthermometer hatte oder schon einmal über Videorekorder oder Computer geflucht hat, die ein Eigenleben entwickelt haben, wird sicherlich nachsichtiger mit den Radarbildern umgehen...

  Michael Klein
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