Feuchtemessung leicht gemacht?

Wetter-Test, 26.10.2014

Wie sinnvoll sind Messgeräte für den Heimanwender?

Wie feucht ist mein muffiger Keller wirklich? Wie steht es um den Feuchtegehalt meines gelagerten Brennholzes?

Wem diese Fragen schlaflose Nächte bereiten, kann sich mit kleinen technischen Helfern Antworten verschaffen. Denn Feuchtemessgeräte sind schon lange nicht mehr unbezahlbar und somit nur Berufsprofis vorenthalten.

Bereits für den kleineren Geldbeutel finden sich unzählige Geräte auf dem Markt. Doch lohnt sich solch eine Anschaffung für den Heimgebrauch?

Wir wollen diese Frage anhand des von uns getesteten Materialfeuchtemessgeräts "HumidCheck Contact" (TFA, um 85,00 Euro) versuchen zu klären.

Die Messkugel muss im 90°-Winkel an das Messobjekt gehalten werden.

Das gut in der Hand liegende Messgerät macht einen wertig verarbeiteten Eindruck.

Die Anzahl der Bedienknöpfe ist im Vergleich zu anderen Messgeräten erfreulich gering. Unter dem LCD-Display prangen lediglich vier Knöpfe: Ein- / Ausschalten des Geräts, Messung starten, Hintergrundbeleuchtung an / aus und Minimal- / Maximalwertmessung.

Am Kopf des Messgerät prangt eine eine glänzende Metallmesskugel. Im Gegensatz zu Geräten mit Messfühlern, wird die Kugel für die Messung einfach kurz an das zu messende Material gehalten. Kabelwirrwarr entfällt somit zwar, dafür muss das Gerät aber immer im 90-Grad-Winkel zum Messobjekt stehen. Vor allem an schwer erreichbaren Stellen war dies in unseren Testmessungen schwer zu realisieren. Das Nicht-mit-drehen der LCD-Anzeige erschwerte das Ablesen in einigen Fällen zusätzlich.

Messungen an Holz- sind ebenso möglich wie an Gips- oder Zementoberflächen

Feuchtigkeitsmessungen ermöglicht das Gerät an unterschiedlichen Materialien wie Holz, Gips oder Zement.

Probleme kann es bei der Messung der Wandfeuchte geben: Metalldurchzogenes Material kann die Messergebnisse, so auch in der alles in allem kurz aber klar formulierten Bedienungsanleitung beschrieben, verfälschen. Wiedergegeben werden die Messergebnisse nicht in Prozent sondern in Digits, einer vor allem im Baugewerbe gebräuchlichen Einheit zur Messung der Feuchte.

Neben der Messung der Messung der momentanen Feuchte ermöglich das Gerät, auch eine MIN/MAX-Messung vorzunehmen. Diese Funktion war mit unserem Testgerät aber leider nicht ausführbar.

FAZIT:

Für die durchschnittlich (mess-)technikbegeisterte Zielgruppe mit trockenen Wänden ist ein solches Gerät sicherlich nicht attraktiv.

All diejenigen, die immer mal wieder Probleme mit Feuchtigkeit im Haus haben, sollten abwägen: Lohnt sich eine Investition von knapp 100,00 Euro wirklich, um die genaue Feuchtigkeit in Wänden und Böden zu erfahren? Zumal die Messergebnisse dann noch durch mögliches Metall in den Wänden verfälscht werden könnten? Das Feuchtigkeitsübel ist damit noch lange nicht an der Wurzel gepackt. Wir tendieren: Lieber das Geld sparen und in die Sanierung des Gebäudes einfließen lassen!

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