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... und der Treibhauseffekt?

Spezial, 29.02.2012

Teil 3 unserer Artikel-Serie über das Klima der nächsten Jahre.

'Warum die nächsten Jahre noch kalt bleiben' - in einer 5-teiligen Artikelserie beleuchten wir die Hintergründe des Klimas in Mitteleuropa. Wir schauen, wo und wie das Klima Mitteleuropas entsteht und welche 'Akteure' dafür verantwortlich sind. Und natürlich, wie sich unser Klima in Deutschland wahrscheinlich entwickelt.
Überblick der Artikel-Serie


Wie wir im ersten und zweiten Teil gesehen haben, spielen das Verhalten des Golfstroms und der Nordatlantischen Oszillation eine große Rolle, wie sich das Klima bei uns entwickeln wird.

Wird der Golfstrom schwächer, schwächt sich auch die NAO ab. Ob der Golfstrom aber in den vergangenen Jahren tatsächlich an Kraft verloren hat, lässt sich aus den Messungen nicht belegen. Die Messdaten reichen einfach nicht aus. Auch dadurch, dass erst seit wenigen Jahrzehnten und vergleichsweise punktuell gemessen wird, weiß man einfach zu wenig über den Golfstrom um eine gesicherte Aussage treffen zu können. Anders sieht es bei der NAO aus. Der NAO-Index hat seit den 90er Jahren abgenommen, die Westwinde wurden schwächer.

Für die kommenden Jahre kann das kältere und deutlich trockenere Winter bedeuten. Doch auch die Sommer würden sich verändern: Tendenziell werden diese in den nächsten Jahren trockener ausfallen, aber trotz der globalen Erwärmung ähnlich warm wie in der Gegenwart.

Die folgende Abbildung zeigt über hundert Jahre Temperaturentwicklung in Deutschland. Auch hier wird deutlich: Die 1990er und 2000er-Jahre waren die wärmsten:

Die Grafik zeigt den Temperaturverlauf in °C als Dreijahresmittel in Deutschland im Zeitraum zwischen 1900 und 2005. Quelle der Daten ist der Deutsche Wetterdienst. Das langjährige Klimamittel der Jahre 1960 bis 1990 von 8,2 Grad C ist als rote Linie markiert. Die Grafik zeigt, dass in den 1990er und 2000er-Jahren „zu kalte“ Jahre eindeutig die Ausnahmen waren. Im Vergleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind unsere Temperaturen durchschnittlich um 1,5 °C gestiegen. Insbesondere der starke Golfstrom mit positiver NAO hat zu dieser Tendenz beigetragen.

In den letzten Jahren hat sich der Erwärmungstrend jedoch nicht weiter fortgesetzt. 2009 lag zwar mit 9,2 Grad über dem Klimamittel. Das Jahr 2010 schnitt nach 13 „überdurchschnittlichen“ Jahren mit 7,9 Grad erstmals wieder unter dem Durchschnitt ab. 2011 lag mit 9,6 Grad wieder über dem Durchschnitt. Das letzte Dreijahresmittel liegt also bei 8,9 Grad C.


 

Foto: Heinrich Lange / pixelio.de

Doch wird die nordatlantische Oszillation durch die Freisetzung von Treibhausgasen in Zukunft beeinflusst? Zu dieser Frage sind in den letzten Jahren bereits einige Studien erschienen, die in ihren Ergebnissen leider häufig weit auseinander gingen. So sind sich einige Forscher sicher, dass ein Anstieg der Treibhausgase den NAO-Effekt verstärken würde, andere gehen genau von einer gegenteiligen Wirkung aus. Fakt scheint aber, dass egal in welche Richtung der Treibhauseffekt auf die NAO wirkt, die Veränderungen nur sehr gering sein werden.


Lesen Sie weiter:
Langfristprognosen und ihre Grenzen

5. Teil: Das Klima der nächsten Jahre

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