Bauernregeln
im Juni
Nach
dem Kalender beginnt der Sommer erst am 21. Juni, doch
für viele steht der letzte Frühlingsmonat bereits für
sommerliches Wetter. Wie die mittelalterlichen Schöpfer
der Bauernregeln den Übergangsmonat sahen und was von
ihren Regeln heute noch zu halten ist, haben die
Meteorologen des Internet-Wetterservice Donnerwetter"
unter die Lupe genommen.
Wie's Wetter zu Metardi (8. Juni)
fällt, es bis zum Monatsende hält."
- Es klingt fast zu einfach und doch trifft diese Regel
ganz gut: Fällt im Zeitraum um den 8. Juni häufig
Regen, so gibt es mit einer Wahrscheinlichkeit von 70
Prozent auch in den Folgetagen bis Ende Juni viele
Regenfälle. Ist es allerdings trocken, so lässt sich
keine Prognose treffen.
Der Wind dreht sich um St. Veith (15.
Juni), da legt sich das Laub auf die andere Seit."
und St. Veith bringt Regen mit."
- Ende Mai und Anfang Juni bestimmen häufig stabile
Hochdruckgebiete das Wetter, so dass in diesem Zeitraum
die Tage mit der geringsten Regenwahrscheinlichkeit des
Jahres liegen. Mitte Juni erreichen dann meist wieder die
ersten Tiefausläufer Deutschland, es regnet häufig und
der Wind wechselt öfter die Richtung, bringt also auch
kalte Luftmassen nach Deutschland. Eingebürgert hat sich
hierfür der Begriff "Schafskälte".
Regnet es am Siebenschläfertag (27.
Juni), es noch 7 Wochen regnen mag." / Das
Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben
mag." - Die sehr eingängige
Siebenschläferregel ist auch heute noch eine der
bekanntesten Bauernregeln. Und tatsächlich fällt das
Wetter der folgenden sieben Wochen in fast zwei von drei
Fällen (63 Prozent) ähnlich aus wie Ende Juni, Anfang
Juli. In diesem Zeitraum stabilisiert sich die Wetterlage
über Europa. Dann entscheidet sich, ob unser
Sommerwetter vorwiegend durch warme südliche oder kalte
nördliche Luftströmungen beeinflußt wird. Der Tag
der Entscheidung" hat sich jedoch durch die
gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 verschoben,
der Siebenschläfertag müsste heute eigentlich auf den
7. Juli fallen. Richtet man die Langfristprognose nach
diesem Zeitraum, erhöht sich die Treffergenauigkeit
sogar auf über 70 Prozent!
Stellt der Juni mild sich ein, wird's
auch der September/Dezember sein." -
Der ganz weite Blick in die Zukunft war aber auch unseren
Vorfahren verwehrt - zwischen einem statistisch zu warmen
Juni und einem milden September oder Dezember läßt sich
kein Zusammenhang finden.
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