Auf der Nordhalbkugel erreicht die Sonne zur Wintersonnenwende am heutigen Freitag ihren niedrigsten Mittagsstand.

Mit der Sonnenwende um genau 04:27 Uhr mitteleuropäischer Zeit erreicht die Sonne den größten südlichen Abstand vom Himmelsäquator.

Zur Wintersonnenwende liegt bei uns auf der Nordhalbkugel der Großteil der Sonnenlaufbahn unterhalb des Horizonts, in der Nähe der Polarkreise geht die Sonne an diesem Tag überhaupt nicht auf.

Der 21. bzw. 22. Dezember (der genaue Tag schwankt) markiert also den Tag mit der kürzesten Tages- und der längsten Nachtphase im Jahresverlauf.

Die Sonnenwenden im Sommer und Winter nehmen Menschen seit jeher für Feierlichkeiten zum Anlass. Kenntnisse über die Sonnenwenden bestanden bereits schon vor vielen Jahrtausenden: Bereits die älteste jemals gefundene Treppe, die bei Ausgrabungen im Jahr 1952 im Turm von Jericho entdeckt wurde und aus dem 9. Jahrtausend vor Christus stammt, wurde nach dem Schattenwurf während der Sommersonnenwende ausgerichtet.

Und auch der mystische Ort Stonehenge in England (um 2600 v. Chr.) und die Himmelsscheibe von Nebra (um 1600 v. Chr) bedienen sich den Sonnenwenden.

Hierzulande und in der Gegenwart markieren die Sonnenwenden, abgesehen von einzelnen Sonnenwendfeiern, in erster Linie den kalendarischen Sommer- bzw. Winteranfang.

In der Meteorologie fallen diese Stichtage jeweils auf einen etwa drei Wochen früheren Termin, den 1. Juni und 1. Dezember.

Der Grund hierfür ist eher praktischer Natur: Vor allem für die Statistiken wäre ein Jahreszeitenwechsel mitten im Monat eher ungünstig.

In den langjährigen Statistiken werden Monatsmittelwerte zum Beispiel zum Niederschlag, den Höchst- und Tiefsttemperaturen, aber auch zur Sonnenscheindauer verglichen. So können die Meteorologen zur Einschätzung des Winters relativ einfach die Monatswerte der drei Wintermonate Dezember, Januar und Februar analysieren und auch international vergleichen.