Wenn Totes neues Leben spendet

Agrartipp, 30.08.2016

Wind und Hagel schaffen neue Lebensräume

Manch einer wird sich am gestrigen Tag über den aufkommenden Wind gefreut haben, brachte er doch endlich die lang ersehnte Abkühlung. Dabei wurden in einigen Landesteilen Spitzenböen von bis zu 100 km/h gemessen.

Gepaart mit Starkregen und Hagel, hinterließen die Unwetter vor allem in den Wäldern mancherorts eine Spur der Verwüstung. Vor allem Laubbäume sind aktuell aufgrund ihrer Belaubung ein einfaches Angriffsziel für Wind und Hagel. Da verwundert es nicht, dass heute Morgen vielerorts abgeknickte Äste oder sogar ganz entwurzelte Bäume die Waldwege säumten.

Sturm- und Hagelschäden in Bonn am 28.08.2016

Doch bedeutet dies für das Ökosystem Wald nicht unbedingt einen Nachteil. Viel mehr entspricht es dem natürlichen Gang der Dinge. Wo eine Pflanze abstirbt, entsteht in diesem Fall neues Leben.

Denn durch die neu entstandenen Löcher im Blätterwald gelangt nicht nur mehr Licht zu anderen Pflanzen, sondern das Totholz dient zudem auch als Lebensraum für zahlreiche Bewohner des Waldes. Daher gilt es als eines der wichtigsten Strukturelemente im Wald.

Vor allem der Specht ist auf Totholz angewiesen - Bild: Achim Otto

Etwa zwei Drittel aller Vogelarten im Wald sind auf die Existenz von Totholz angewiesen. Sie nutzen dieses als Nahrungsquelle, Brut-, Versteck- oder Schlafort und als Singwarte.

Auch Käfer, Moose, Pilze und Flechten profitieren von einem möglichst naturnahen Wald. Durch Bewirtschaftung sinkt zumindest bei diesen Tier- und Pflanzenarten die Vielfalt.

 

 

 

  Lukas Melzer
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