Wettlauf gegen die Zeit

Agrartipp, 19.02.2015

Kriegt die Menschheit das immer ernster werdende Ernährungsproblem in den Griff?

Verheerende Hungersnöte - wovon wir hier in Mitteleuropa zum Glück verschont bleiben, ist in anderen Ländern der Erde trauriger Alltag. Derzeit leidet ein Drittel der Menschheit unter Mangel- oder Unterernährung, eine halbe Milliarde Menschen sind in der vergangenen 60 Jahren verhungert.

Alarmieriende Zahlen, mit Blick in die Zukunft könnten Hungersnöte aber eine noch weitaus größere Bedrohung darstellen. Im Jahre 2050 werden etwa neun Milliarden Menschen auf der Erde leben, die Nachfrage nach Getreide wird sich im selben Zeitraum verdoppeln.

Dabei stellt die reine Mengenproduktion für die globale Landwirtschaft nur die Spitze des Eisbergs dar.

Viele weitere Faktoren spielen einem möglichen Ernährungskollaps in den kommenden Jahrzehnten in die Karten. Etwa der Klimawandel, der in den nächsten 30 bis 40 Jahren vermehrt für Dürren und Überschwemmungen sorgen wird. Doch wärmere Temperaturen sorgen nicht nur für höhere Unwetterneigungen, sondern auch für die Ausbreitung von Schädlingen und Unkraut.

Zudem steigt die Angriffsfläche für Extremwetterereignisse: So ist vielerorts, etwa der Anbau von Getreide, auf einzelne, große Flächen beschränkt. Ein einziges Hagelunwetter genügt, um eine gigantische Ernte zu vernichten.

Der Kampf gegen drohende Hungersnöte erfordert harte Bandagen, zudem tickt die Uhr unerbittlich. Neben einer deutliche Reduzierung des Emissionsausstoßes und einer effizienten Nutzung von Ressourcen ist es wahrscheinlich das Essverhalten der Industrie- und Schwellenländer, welches in den kommenden Jahrzehnten zu einem echten Problem werden könnte - wenn sich nicht grundlegend etwas ändert.

So wäre vor allem ein sinkender, globaler Fleischkonsum für das Ernährungsproblem Gold wert, da die Fleischproduktion Unmengen Wasser verschlingt, dafür aber großzügig Treibhausgase freisetzt. Vor allem durch den Bevölklerungsreichtum und den zunehmenden Wohlstand der Mittelschicht in den Schwellenländern geht der Trend derzeit aber in die komplett andere Richtung.

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