Orkan „Emma“ und die Schäden

Donnerwetter!, 01.03.2008

„Habt Ihr übertrieben?“ lautete eine der ersten Fragen an die Wetterdienste – „War doch halb so wild!“ Die Frage wurde vor einem Jahr gestellt, einen Tag nach „Kyrill“. Heute, ein Jahr danach, gilt „Kyrill“ als einer der stärksten Orkane Deutschlands. Und die Frage wurde auch am Wochenende wieder laut, als „Emma“ über Deutschland hinweg fegte.

Wieso fielen die Schäden geringer als erwartet aus? Zunächst einmal hat es am Samstag nicht ganz so stark und so verbreitet gestürmt wie vor einem Jahr bei „Kyrill“. Hinzu kommen viele andere Faktoren: „Emma“ stürmte an einem Samstag, so dass viele Menschen einfacher zu Hause bleiben konnten als an einem Werktag. Und: „Kyrill“ hat für eine Verjüngung des Waldbestandes gesorgt: Alte, schwache Bäume hielten dem Sturm damals nicht stand. Was vor einem Jahr gefällt wurde, konnte jetzt am Wochenende nicht mehr umstürzen.

Aber vor allem gibt es ein großes Missverständnis: Was wir erwarten, ist die Vorhersage von Katastrophen, von direkten Lebensgefahren. Doch die tatsächlichen Auswirkungen hängen von so vielen Faktoren ab, dass die Meteorologie das allein nicht leisten kann. Nur in der Zusammenarbeit zwischen Soziologen, Volkswirten, Ökologen und vielen anderen Disziplinen wäre das möglich. Es stimmt – das wäre der eigentliche Sinn von Unwetter-Warnungen!
  Michael Klein
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