Ein „Go“ für billige Luftverschmutzung

Klima, 02.03.2017

Zertifikate für eine grünere Welt scheitern bislang.

Mittlerweile hat wohl jeder eines ganz genau verstanden: Der Ausstoß von Emissionen hat eine kritische Grenze erreicht. Von Luftverschmutzungen, höheren Temperaturen und Extremwetterereignissen hören wir im Radio und Fernsehen genug. Zertifikate zur Reduktion von CO2 oder Methan sollten Abhilfe schaffen, doch scheinen sie im Moment eher zu scheitern, als zu helfen.

Ein „Go“ für die Luftverschmutzung bekommen Industrieanlagen seit 2005 über Zertifikate, die diese für jede Tonne Treibhausgas, welches sie in die Luft blasen, erwerben müssen. Bei weniger Ausstoß können die entsprechenden Betreiber der Anlagen ihre Zertifikate verkaufen und einen Gewinn erzielen.

So entstand der mittlerweile umstrittene Emissionshandel, der sicherstellen sollte, dass weniger Emissionen in unsere Luft geschleudert werden. Diese Hoffnung hat sich dadurch zerschlagen, dass die EU zu viele Zertifikate herausgegeben hat und die Preise für die Zertifikate dadurch zu niedrig geblieben sind. Zudem werden immer noch zu viele Zertifikate kostenlos an Unternehmen ausgegeben, die im internationalen Wettbewerb stehen.

Umweltverbände forderten nun eine Kürzung der Zertifikate um 2,6 bis 2,8 Prozent, um das Geschäft anzukurbeln und Luftverschmutzung teurer zu machen. Das Parlament verringert die Menge der ausgegebenen Zertifikate jedoch nur um 2,2 Prozent jährlich.

Durch den Überschuss an Zertifikaten scheitert derzeit der Umweltschutz und somit wird weiter fleißig CO2 in unsere Luft gepafft.

  Sarah Bertram
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