'Fluss ohne Mündung'

Klima, 29.12.2015

Dreht sich alles ums Wasser? Krieg und Krisen in der Region um Euphrat und Tigris.

Das im Jahr 2008 veröffentlichte Buch "Fluss ohne Mündung" von Wilhelm Sager eröffnet uns nochmals einen kleinen Rückblick auf die heutige Krisen- und Kriegsregion an Euphrat und Tigris.

Sager zeigt hierin auf, dass zwischen den hochgerüsteten Staaten in dieser Region ein grundsätzlich hohes Konflikpotential vorhanden ist. Es gibt im Islam sowohl Gräben religiöser Art (Alawiten, Sunniten und Schiiten) als auch Konflikte im Rahmen der Nationalstaaten, die keine wirklichen Staaten mehr sind. Sei es in der Türkei, in Syrien oder im Irak und Iran: In allen Staaten wird die größte Gruppe, die der Kurden, nicht berücksichtigt.

Tigris

Hinzu kommen Konflikte geopolitischer Natur, die die Großmächte betreffen. Es geht um Ressourcen - weniger um Erdöl, vielmehr um Wasser: Besonders der Konflikt mit den Kurden dreht sich sich um das Element des Lebens, denn wer Zugang zu den Quellen hat, schwelgt im Reichtum.

Schon 1989 stellte Sager fest, dass Syrien die PKK unterstützen würde, wenn die Türkei drohe, den Euphrat zu unterbrechen. Der damalige türkische Präsident machte zu dieser Zeit klar, dass das Wasser aus Euphrat und Tigris bis zur Grenze den Türken gehören würde.

Mit dem Klimwandel wird der Wassermangel noch dramatischer. Bis zum Jahr 2050 wird eine Erderwärmung von 2 - 3 Grad C erwartet - und damit auch deutlich höhere Verdunstungsraten.

Nur wer Wasser hat, wird überleben können. Damit wird auch der Konflikt in Syrien auf lange Zeit noch schwierig bleiben, denn Wasserfragen werden für alle Kriegsparteien zu einem großen Problem.

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