Verheerende Brände in Indonesien

Klima, 02.11.2015

Wenn menschliche Gier auf ein Wetterphänomen trifft.

Indonesien schmückt sich in diesem Jahr wohl mit einem traurigen Rekord: Die Waldbrände, die hier bereits seit Monaten wüten, werden mit aller Wahrscheinlichkeit als die teuerste Naturkatastrophe 2015 in die Geschichtsbücher eingehen.

Der verursachten Schaden lässt sich bislang nur erahnen. Das indonesische Gesundheitsministerium ging Anfang Oktober von ca. 14 Milliarden US-Dollar aus. Seitdem sind allerdings vier Wochen vergangen und die Brände überrollen weiterhin alles, was sich ihnen in den Weg stellt.

Zur Zeit bedrohen 2.000 Brandherde auf Borneo und Sumatra über 40 Millionen Menschen in Indonesien, Malaysia, Thailand und Singapur. Dabei sind es in erster Linie nicht die Brände selbst, die für die Bevölkerung zu einer immer größeren Bedrohung werden. Hohe Gefahr geht vor allem von den immensen Schadstoffkonzentrationen aus, denen unzählige Menschen auch über die Landesgrenzen hinweg ausgeliefert sind.

Waldbrand

Dass die Brände solch katastrophale Ausmaße nehmen können, hat zum einen der Gier des Menschen zu verschulden. Die in Indonesien wütenden Feuer sind nämlich das Produkt illegal durchgeführter Brandrodungen -  Platz für die Neuerrichtung von Palmölplantagen wird benötigt. Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste.

Begünstigt wird die Brandkatastrophe dann noch durch das Wetterphänomen El Niño.

Die Auswirkungen des Phänomens, auch auf das Klima in Südostasien, haben wir bereits in einem Spezial im Oktober beschrieben.

Demnach ist es vor allem der Norden und Westen Australiens sowie Südafrika und Südostasien, denen El Niño langanhaltende Dürrephasen und somit akute Waldbrandgefahr bringt.

Indonesien, welches außerhalb von El Niño-Jahren zu einem der niederschlagsreichsten Länder der Erde gehört, bekam in diesem Jahr die Wucht des Wetterphönomens mit aller Härte zu spüren - auch wenn die Spezies Mensch einen Löwenanteil an der Misere zu tragen hat.

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