Vorsätze 2016: mehr Ehrlichkeit

Klima, 31.12.2015

Umweltschützer in der Karibik und deutsche Ehrlichkeit

Vorsatz für 2016: mehr Ehrlichkeit

Wir alle spüren ein Unbehagen, wenn es um Moralapostel in der Politik geht. Es wird gefordert, aber wenn es um das eigenen Leben geht, dann handeln wir ganz anders.

Viele von uns fordern mehr Klimaschutz, fliegen aber in die Karibik oder auf die Malediven. Das beste Beispiel für einen "guten Umweltschützer" ist der Chef der britischen Umweltbehörde, der während der schlimmsten Unwetter in England  "klimafreundlich" in der Karibik in der Sonne weilte, wie die Zeitung Daily Mail herausfand.

Besonders bei den internationalen Beziehungen geht es nur um "Interessen" von Staaten. Nur mit viel Geld lassen sich viele Staaten mehr Klimaschutz abkaufen, als wäre das Weltklima nicht auch deren Problem.

Das Handeln von Staaten ist schon erstaunlich, denn auch Deutschland lässt Geld springen, um die "schmutzigen" Dinge andere machen zu lassen. Menschenrechtler und Anwalt Wolfgang Kaleck erwähnt in seiner Biografie (Mit Recht gegen die Macht) das Schicksal einer Meteorologin des nationalen argentinischen Wetterdienstes in Argentinien, die von der Militärregierung und der Polizei einfach beseitigt wurde, wie 30000 andere.

Der in diesem Jahr verstorbene Kanzler Helmut Schmidt hat mit dieser Diktatur kooperiert und sich um diese Schicksale sehr wenig gekümmert, auch wenn es zum Teil Deutsche waren. Auch das Auswärtige Amt hat sich rein als Handelsvertretung verstanden und die Geschäfte gefördert, alles andere interessierte damals (und vermutlich heute auch) nicht.

Heute handelt Frau Merkel in dieser Tradition z.B. im Rahmen der Türkei genauso: Erdogan hat das Recht die Kurden und anders denkende zu beseitigen und zu foltern (in manchen Gefängnissen werden politische Gefangene in Fäkalien gebadet!) wie er will. Hauptsache keine Flüchtlinge und weiter Geschäfte mit Panzern und Co... Die SPD macht mit Gabriel bei diesen blutigen Deals willig mit. Dabei ist der NATO-Partner Türkei kaum besser als der IS.

Beim Klimaschutz ist es genauso, von anderen erwarten wir große Maßnahmen und zeigen mit moralischem Zeigefinger auf andere Länder und stecken mit unsere Geschichte dabei selber in großen Konflikten.

Nehmen wir uns die Unehrlichkeit der Politik nicht zum Vorbild.

Vielleicht sollten wir, auch persönlich, mehr Ehrlichkeit wagen und auf ein paar Dinge verzichten. Lieber einmal ein Geschäft weniger, dafür kann man sich am nächsten Tag auch noch im Spiegel ertragen.

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