Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 15.12.2008

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 15.12.2008, 07:30 Uhr


In den höheren Lagen weht kräftiger Föhnwind. Die in Kammnähe entstehenden neuen Triebschneeansammlungen sind meist klein, können aber bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Mit der Sonneneinstrahlung und den steigenden Temperaturen steigt im Tagesverlauf die Gefahr der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen in mittleren Lagen an.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb 1800 m eine mäßige Lawinengefahr, ansonsten ist die Lawinengefahr als gering einzustufen. Mit Sonneneinstrahlung und Erwärmung steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf auch in tiefen und mittleren Lagen auf mäßig an.

Örtliche Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Ost sowie in frisch eingewehten Rinnen und Mulden. Die durch den starken Föhnwind entstandenen neuen, meist kleineren Triebschneeansammlungen sind auch schon bei geringer Zusatzbelastung, also durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, auslösbar. Die Absturzgefahr ist hier jedoch höher einzuschätzen als das Verschüttungsrisiko. Mit dem tageszeitlichen Temperaturanstieg und bei Sonneneinstrahlung können sich vor allem aus steilem, felsdurchsetztem Gelände meist kleinere, oberflächliche Lockerschnee- und Schneebrettlawinen lösen. An steilen Grashängen und aus lückigen Bergwäldern kann die Schneedecke bis in mittlere Lagen auch am Boden abgleiten.

Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich allgemein gut gesetzt und ist stabil. Die Schneeoberfläche ist oft windgepresst, sonnseitig ist am Morgen ein dünner Schmelzharschdeckel vorzufinden, der im Tagesverlauf durch den Föhn schnell aufweicht. Schattseitig ist der Schnee pulvrig. In höheren Lagen ist die Verteilung der Schneedecke sehr unterschiedlich. Windzugewandte Hänge sind abgeblasen, dafür liegt in Rinnen und Mulden sehr viel Schnee. Die eingewehten Bereiche sind örtlich noch störanfällig. In höheren Lagen sind durch den starken Südwind seit gestern kleinräumig neue, störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden.

Hinweise und Tendenz:
Unter Föhneinfluss steigen die Temperaturen heute in 2000 m auf +3 Grad an. In den nächsten Tagen ist es dann wechselhaft und es kann schneien. Die Lawinengefahr wird sich nicht wesentlich ändern.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - örtlich frischer Triebschnee
Z-u: unterhalb 1800m

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt



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