Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 01.03.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 01.03.2009, 07:30 Uhr


Aufgrund von Sonneneinstrahlung und Erwärmung im Tagesverlauf große Lawinengefahr. Es drohen Selbstauslösungen großer Lawinen die auch in flaches Gelände vordringen können. Im freien Skiraum ist in allen Hanglagen bereits bei geringer Zusatzbelastung, z. B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder eine Lawinenauslösung möglich.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den Morgenstunden eine erhebliche Lawinengefahr, die im Laufe des Vormittags auf groß ansteigen wird.

Oberhalb von 1400 m ist aus stark triebschneebeladenen Einzugsgebieten aufgrund der erwarteten Tageserwärmung und vor allem bei Sonneneinstrahlung mit der Selbstauslösung von Lockerschnee und Schneebrettlawinen zu rechnen, die auf tiefere Schichten durchschlagen und zu großen Lawinen führen. Heute sind zunehmend auch Schattenhänge betroffen. Auch in tieferen Lagen sind größere Selbstauslösungen möglich, die auf glatten Wiesenhängen und aus lückigen Wäldern am Boden abgleiten können. Örtlich sind hangnahe Verkehrs- und Wanderwege gefährdet.

Daneben ist in kammnahen eingewehten Hangzonen vorwiegend der Hangrichtungen Nordwest über Nord bis Südost sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.


Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum war es gestern sonnig und mild. Dadurch kam es zu einer deutlichen Setzung der Schneedecke. In den Hochlagen wurde der Schnee sonnseitig zunehmend feucht, in den tiefen Lagen ist der Schnee zum Teil bis zum Boden hin nass. Aufgrund der nächtlichen Abstrahlung hat sich ein dünner Harschdeckel an der Schneeoberfläche gebildet. In den Schattenlagen ist der Schnee oberhalb von 1400 m noch pulverig. Jedoch ist die Temperatur in der Schneedecke auch hier schon angestiegen. Durch den stürmischen Wind der letzten Tage sind kammnah oberhalb von 1600 m Triebschneeansammlungen anzutreffen, die wenig Bindung zur Altschneedecke aufweisen und leicht zu stören sind. Insgesamt ist der Schneedeckenaufbau derzeit in allen Höhenlagen sehr schlecht. Vor allem das Schneedeckenfundament ist aufgrund von Schwimmschneeschichten labil und störanfällig.


Hinweise und Tendenz:
Gegen Abend wird von Westen her eine Störung angekündigt. Die Temperaturen werden etwas zurückgehen. Damit wird sich die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen etwas verringern.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1400 m - labile Schneedecke,Triebschnee
Z-u: unterhalb 1400 m - Nassschnee, labile Schneedecke

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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