Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 01. März 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr

Allgemeines:
Unter Hochdruckeinfluss ist es heute im bayerischen Alpenraum bei wechselnder Bewölkung meist sonnig. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -12 Grad.


Schneedecke:
Der am Sonntag vor allem unterhalb 2000 m gefallene und stark verfrachtete Neuschnee setzt und bindet sich trotz der niedrigen Temperaturen zunehmend. Die Verbindung mit der sonnseitig verharschten Altschneedecke, dem schattseitig teilweise eingeschneiten Oberflächenreif bzw. der aufbauend umgewandelten und lockeren Altschneeoberfläche ist jedoch noch nicht ausreichend. Im Bereich von Triebschneeansammlungen ist die Schneedecke weiterhin störanfällig. Ohne Wind gefallener Schnee verdeckt diese Gefahrenstellen zum Teil. In den Hochlagen sind bei auffrischendem, südöstlichem Wind neue, meist kleinere Schneeverfrachtungen entstanden.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht unterhalb von 2000 m eine erhebliche, oberhalb von 2000 m sowie im Oberallgäu eine mäßige Lawinengefahr. Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich unterhalb von 2000 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Süd sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, eine Schneebrettauslösung möglich. Durch die Sonneneinstrahlung ist im Tagesverlauf aus steilen, felsdurchsetzten Einzugsgebieten mit der Selbstauslösung von oberflächlichen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen.


Hinweise:
Skitouren erfordern weiterhin Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen allmählich entspannen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft