Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 19.12.2005

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Montag, 19. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 4 - große Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fiel gestern nur noch wenig Schnee. In der Nacht klarte es örtlich sogar auf. Die Wetterberuhigung ist aber nur von kurzer Dauer. Im Tagesverlauf wird der erneut Schneefall einsetzen. Der Wind nimmt zu. Die Temperaturen in 2000 m liegen um -8 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich unterhalb 1500 m bereits etwas gesetzt und in sich verbunden. Oberhalb 1500 m bleibt der Schneedeckenaufbau aber sehr störanfällig: Zum einen sind in die Neuschneeschicht lockere Graupelschichten eingelagert, zum anderen ist die Bindung des Neuschees zur Altschneeunterlage schlecht. Zudem ist die Schneedecke oberhalb der Waldgrenze stark vom Wind geprägt. Es haben sich umfangreiche Triebschneeablagerungen gebildet.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine große Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen vorwiegend oberhalb 1500 m an vielen Steilhängen in allen Hangrichtungen, vor allem in Kammnähe und in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Auch an Kuppen, hinter Hangkanten und an Steilstufen innerhalb der Hänge kann es zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Eine Lawinenauslösung ist an den genannten Stellen bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich. Unterhalb 1500 m bleiben steile, eingewehte Mulden zu beachten, wo es durchaus auch zur Schneebrettauslösung kommen kann.

Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen hat insgesamt etwas abgenommen. Dort, wo in den Vormittagsstunden vielleicht sogar die Sonne durchkommt, kann es allerdings leicht zu spontanen Lawinenabgängen kommen. Aus stark neu- und triebschneebeladenen Einzugsgebieten der Hangrichtungen Ost bis Süd können dabei auch große Lawinen abgehen.


Hinweise:
Gegen Abend soll erneut Schneefall einsetzen. Mit weiterem Neuschneezuwachs wird sich die Lawinensituation in den nächsten Tagen nicht wesentlich entspannen. Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern zur Zeit großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt
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