Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Dienstag, 20. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen in der vergangenen Nacht rund 10 cm Neuschnee. Der Wind wehte nur noch mäßig, nachdem gestern in den Bergen ein kräftiger Westwind für weitere Schneeumlagerungen sorgte. Von Westen her wird es heute zunehmend heiter, bei Temperaturen in 2000 m um -7 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich deutlich gesetzt und in sich verbunden. In der Schneedecke sind zwar noch Schwachschichten vorhanden, vor allem am Übergang vom Altschnee zum Neuschnee des vergangenen Wochenendes. Diese sind aber weniger störanfällig als an den Vortagen. Zu beachten sind vor allem frisch entstandene, oberflächliche Triebschneeablagerungen.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen vorwiegend oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost und in eingewehten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. In diesen Bereichen kann es bereits bei geringer Zusatzbelastung, also durch einzelne Skifahrer, Snowboarder oder Schneeschuhgeher zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen. Bei großer Zusatzbelastung bleiben auch andere Steilhangbereiche störanfällig, insbesondere die Übergänge von abgeblasenen zu eingewehten Hangzonen. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen hat insgesamt abgenommen. Dort, wo die Sonne durchkommt, kann es kleine oberflächliche Lockerschneelawinen geben. In den tiefen Lagen wirkt die Bodenwärme. Auf Grashängen und aus Waldlücken können kleine Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.


Hinweise:
Ein Zwischenhoch sorgt bis übermorgen für eine Wetterberuhigung. Ab Donnerstag soll es wieder schneien. Skitouren erfordern zur Zeit lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und die örtliche Berücksichtigung der Schneeverteilung und des Schneedeckenaufbaus.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt