Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 22. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Nach einer vielfach klaren und kalten Nacht nimmt heute im Tagesverlauf im bayerischen Alpenraum die Bewölkung zu und es kann immer wieder schneien. Der Wind frischt dabei in den Hochlagen auf. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -5 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich allgemein gut gesetzt und verfestigt. Bis auf sonnenbeschienene Steilflächen mittlerer Lagen, wo sich eine dünne Harschschicht gebildet hat, ist die Schneeoberfläche pulvrig und zunehmend spannungsarm. Über der Waldgrenze, wo die Schneedecke stark vom Wind geprägt ist, ist der Schnee oft windgepresst. Eine störanfällige Schwachschicht stellt noch der Übergang zwischen der aufbauend umgewandelten Altschneedecke und dem Neuschneepaket der letzten Woche dar. In höheren Lagen sind im kammnahen Steilgelände störanfällige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen liegen vorwiegend oberhalb 1600m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. Vor allem in Übergangsbereichen zwischen abgeblasenen und eingewehten Hangzonen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Schneebrettauslösung möglich.
Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen ist insgesamt zurückgegangen. Vereinzelt können noch aus triebschneebeladenen Steilhängen kleinere, oberflächliche Lockerschnee- und Schneebrettlawinen abgehen. In tieferen Lagen kann die Schneedecke auf Grashängen und in Waldlücken in Form kleiner Bodenlawinen abgleiten.


Hinweise:
Im Tagesverlauf erreicht eine Störung mit mäßigem Schneefall den bayerischen Alpenraum. Die nächsten Tage werden sich wechselhaft und unbeständig gestalten. Die Lawinenlage wird sich nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt