Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 28. Dezember 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Im bayerischen Alpenraum fielen seit gestern 5 bis 10 cm Neuschnee. In den hohen Gipfellagen kam Wind auf, der den lockeren Schnee verfrachtete. Heute kann es erneut etwas schneien. Es ist sehr kalt, mit Temperaturen in 2000 m um -12 Grad.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich allgemein gut gesetzt. Unter dem locker aufliegenden Neuschnee ist die Schneeoberfläche in Schattenlagen pulverig, in Kammnähe ist die Unterlage oft windgepresst. Sonnseitig ist ein dünner Harschdeckel eingeschneit. Im Allgemeinen weist die Schneedecke keine kritischen Schwachschichten auf, nur oberhalb von 2000 m sind in kammnahen schattseitigen Steilhängen störanfällige Triebschneeansammlungen erhalten geblieben. In den tiefen Lagen wirkt die Bodenwärme weiter. Die Schneedecke ist an der Basis feucht und kann sich damit langsam auf dem Untergrund bewegen.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Einzelne Gefahrenstellen liegen vorwiegend oberhalb 2000 m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord bis Ost sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Schneebrettauslösung möglich. Im sehr steilen Gelände kann sich der lockere Neuschnee von selbst lösen und kleine oberflächliche Lawinen bilden. In den tiefen und mittleren Lagen sind auf glatten Grashängen vereinzelte Gleitschneerutsche auf dem Boden nicht auszuschließen.


Hinweise:
Im Tagesverlauf wird es heute erneut etwas Schnee geben. Zum Donnerstag hin soll dann kräftiger Wind aufkommen, der den zuletzt gefallenen, lockeren Schnee verfrachten und neue Triebschneeablagerungen bilden wird. Mit einem Anstieg der Lawinengefahr ist zu rechnen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale