Kann man Gewitter vorhersagen?

aktuell, 01.01.2013

Grundsätzlich können meteorologische Vorhersagemodelle Gewitter vorausberechnen. Die Schwierigkeit besteht bei Luftmassengewittern (Wärmegewittern) in der Lokalität. So kann es an einem Sommertag lokal zu einem heftigen Gewitter kommen, während ein paar Kilometer noch schönster Sonnenschein herrscht. Auch an Fronten können die Gewitter mehr oder weniger stark ausfallen. Wiederum können regionale Effekte die frontale Aktivität abschwächen oder auch verstärken.

In der Vorhersage nutzt man auch Gewitterindizes, um eine Einschätzung möglicher Gewitter zu bekommen. Sie beruhen meistens auf vertikalen Prozessen.

Es gibt zum Beispiel folgende Indizes:

1) CAPE: Die von einem Luftpaket zur Verfügung stehende Energie bei einem Aufstieg von der Wolkenuntergrenzer in höhere Gefilde wird als CAPE (englisch = Convective Available Potential Energy) bezeichnet und steht im direkten Zusammenhang mit der Vertikalgeschwindigkeit.

CAPE bezeichnet die maximal mögliche Energie, die für den Aufstieg genutzt werden kann. Es wird aber angenommen, dass kein Entrainment (Austausch von Luft mit der Umgebung) stattfindet, das Luftpaket mit dem Umgebungsdruck gleich ist und Wolkentröpfchen und kondensierter Wasserdampf den Aufstieg nicht behindern.

CAPE hat in den Tropen mittlere Werte von 500 bis 100m²/ s². In mittleren Breiten können 3000 m²/ s² erreicht werden, hierbei kommt es dann bei Auslösung von Gewittern zu starken Hebungsprozessen mit Aufwinden von über 50 m/ s.

2) Lifted Index: Der sogenannte 4-Schichten Layer Index ist ein Maß für die Stabilität der Atmosphäre. Die Werte werden wie folgt aufgeteilt:

>0 Gewitter unwahrscheinlich
-3 bis 0 möglich
-5 bis 0 wahrscheinlich
-7 bis 0 starke Gewitter
< -7 schwere Gwitter

Es gibt noch zahlreiche weiter Indizes, die alle mehr oder wenig ähnlich berechnet werden.

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