Psychische Erkrankungen rapide angestiegen

aktuell, 02.03.2024

Studie: Flut zog massive Beeeinträchtigungen der mentalen Gesundheit der Ahrtal-Bevölkerung nach sich.

Die Ahrtalflut jährt sich im Juli zum dritten Mal. Und die Folgen der Flut, bei der allein im Ahrtal 134 Todesopfer zu beklagen waren, zeigen sich noch immer - nicht nur landschaftlich in den betroffenen Orten entlang der Ahr, auch in den Seelen der Menschen, die am 14. Juli 2021 Todesängte über sich ergehen lassen mussten oder Angehörige verloren haben.

Wie sehr sich die Katastrophe auf die psychische Gesundheit der betroffenen Bevölkerung auswirkte bzw. noch immer auswirkt, zeigt auch eine wissenschaftliche Studie, die kürzlich auf der Basis von Routine-Daten der Betriebskrankenkassen (BKK) veröffentlicht und gestern in Teilen von Prof. Gouzoulis-Mayfrank, ärztliche Direktorin der LVR-Klinik Köln, auf einer Fachveranstaltung in Bonn vorgestellt wurde.

Die Studie zeigt, dass im Ahrtal, anders als im übrigen Bundesgebiet, die stationären Aufenthalte nach der Flut vor allem im Bereich psychischer Verhaltensstörungen deutlich zugenommen haben.

Für die Studie wurden die Datensätze von insgesamt 10,95 Millionen gesetzlich Versicherten ausgewertet, davon 132.561 in den Flutregionen lebend.

Neben einem deutlichen Anstieg psychischer Verhaltensstörungen stieg im Ahrtal nach der Flut auch die Anzahl stationärer Aufenthalte aufgrund emotionaler Störungen im Kindesalter, schizoaffektiver Störungen sowie Missbrauchs von Opioiden.

Die gesamte, frei zugängliche Studie finden Sie hier.

Quelle: Augustin, J., Andrees, V., Czerniejewski, A. et al. Auswirkungen des Ahrtal-Hochwassers auf die Gesundheit der lokalen Bevölkerung – eine Analyse auf Grundlage von GKV-Routinedaten. Bundesgesundheitsbl 67, 5–13 (2024).

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Es ist besser, Genossenes zu bereuen, als zu bereuen, dass man nichts genossen hat."

    Giovanni Boccaccio (1313 - 1375)