Satellit "Ikonos 1" abgestürzt

aktuell, 29.04.1999

Man hatte sich so viel vorgenommen... Am Dienstag sollte ein neues Zeitalter der Erderkundung anbrechen. Erstmals ließ eine private Firma einen Satelliten in den Orbit schießen, der Bilder in der Qualität der staatlichen Spionagesatelliten machen sollte. Doch Rakete und Satellit stürzten in den Südpazifik.

Acht Minuten nach dem Start war der Funkkontakt zu Rakete und Satellit wie geplant unterbrochen worden. Doch gar nicht planmäßig gab es auch nach dem "Funkloch" keinen Kontakt mehr. Prompt wurde spekuliert, ob vielleicht Terroristen die 725 Kilogramm HiTec entführt haben könnten.

Sicherheitsexperten beobachteten das Projekt von Anfang an sehr skeptisch. Die Bilder des Satelliten haben eine Auflösung von einem Quadratmeter, so daß sich zum Beispiel in PKW von einem LKW unterscheiden ließe. Die staatlichen Beobachter befürchteten deshalb, daß mit den Aufnahmen Angriffe geplant oder Truppenaufmärsche ausgespäht werden könnten. Das Unternehmen "Space Imaging" hat aber nach eigenen Angaben die zivile Nutzung im Auge: Stadtplanung, Kartographie oder Umweltbeobachtungen wären mögliche Aufgabenfelder des Satelliten gewesen.

"Space Imaging" will sich von dem Rückschlag nicht entmutigen lassen. Ein Ersatzsatellit steht bereit, der noch in diesem Jahr in eine Umlaufbahn gebracht werden soll.
  Michael Klein
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