Schneeverwehungen sorgten für Verkehrschaos

aktuell, 23.12.2001

Tausende Autofahrer mussten die Nacht zum Samstag im Auto verbringen. Das Chaos wurde nicht allein durch die Schneemengen, sondern vor allem durch Verwehungen ausgelöst.

Vor allem auf den Autobahnen Bayerns herrschten in der Nacht zu Samstag katastrophale Zustände. Tausende Autofahrer waren in einem gigantischen Stau gefangen, viele mussten die Nacht in Notunterkünften verbringen. Auch im Raum Siegen in Nordrhein-Westfalen ging für 15 Stunden auf den Autobahnen nichts mehr. Vielerorts kamen auch die Räumfahrzeuge nicht mehr voran. (Übrigens warnte Donnerwetter.de am Donnerstag abend als einer der ersten Wetterdienste vor dem drohenden Chaos!)

Doch es waren nicht nur die Schneemengen, die den Helfern Probleme bereiteten. Durch Schneeverwehungen wurden gerade geräumte Straßen in Minuten wieder unpassierbar.

Solche Schneeverwehungen sind in Deutschland relativ selten, normalerweise treten sie besonders nach Kaltlufteinbrüchen auf, die von Norden oder Nordosten einströmen. Schneeverwehungen treten häufiger in Küstennähe auf und in freien Lagen der Mittelgebirge. Im Rheingraben zwischen Koblenz und Freiburg sind sie fast unbekannt.

Mindestens 1-2 Zentimeter Pulverschnee müssen liegen, damit der Wind den gefallenen Schnee überhaupt aufwirbeln kann, zusätzlich muss der Wind im Mittel mit mindestens 15-20 Stundenkilometern wehen.

Schneeverwehungen können in Extremsituationen ab Schneemengen über 30 Zentimeter sogar meterhohe Schneewände bilden, so zum Beispiel 1979, als in Schleswig-Holstein 30-50 Zentimeter Schnee fielen. Ein starker, eisiger Ostwind, der in Böen bis zu 100 Stundenkilometer erreichte, sorgte für Verwehungen bis zu 2 Meter Höhe.
  Michael Klein
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