Von extrem nass bis extrem warm

aktuell, 19.12.2023

Jahresbilanzen 2023: Mal wieder ein Wetterjahr der Extreme.

Das Jahr 2023 hat zwar noch ein paar Tage vor sich, dennoch lässt sich bereits vor Schluss eine meteorologische Jahresbilanz ziehen.

Und die spiegelt für viele Teile des Landes den globalen Trend wieder: Noch nie war ein Jahr so warm wie 2023.

Doch nicht nur bei den Temperaturen, von denen wir Extreme aus den vergangenen Jahren bereits gewohnt sind, auch in Sachen Niederschlag war das Wetterjahr 2023 ein außergewöhnliches.

Wie nass und wie warm das Jahr 2023 am Ende war, zeigt die Datenauswertung von zwei von donnerwetter.de betriebenen Wetterstationen im Rheinland (Temperaturen) sowie in der hohen Eifel (Niederschlag).

donnerwetter.de-Wetterpark in der hohen Eifel

Temperaturen im Jahr 2023

Mit einer Jahresmitteltemperatur von am Ende 12,9 Grad an unserer Station in Bonn-Bechlinghoven war das Jahr 2023 das wärmste Jahr im Rheinland seit Messbeginn. Nur die kurze Kälteperiode Anfang Dezember konnte verhindern, dass in diesem Jahr erstmals die Jahresmittel-Temperaturmarke von 13 Grad geknackt wird. 

Auf dem zweiten Rang befindet sich nun das Jahr 2014 (12,8 Grad), auf Rang drei die Jahre 2020 und 2022 mit jeweils 12,6 Grad im Jahrsmittel. 

Hätte man sie vor einigen Jahrzehnten im hierzulande niemals vermutet, sind Jahresmittelttemperaturen jenseits der 12-Grad-Marke vor allem in den Jahren seit 2008 fast schon zur Regel geworden. Das letzte Jahr mit einem Temperaturmittel unter 10 Grad war das Jahr 2010 (9,9 Grad)

Tage mit strengen Frösten werden immer weniger oder verschwinden ganz, dafür steigt die Anzahl der Hitzetage - auch im Rekordjahr 2023 zeichnet sich dieser Trend deutlich ab. Mit einem absoluten Tiefstwert von lediglich -6,4 Grad war der 17.02. der kälteste Tag des noch laufenden Jahres. Die absolute Tageshöchsttemperatur wurde am 09.07. mit 36,4 Grad erreicht. 
 

Niederschlag im Jahr 2023

Wurden die Jahresbilanzen in den letzten Jahren in der Kategorie Niederschlag meist ganzheitlich von Trockenheit und Dürre dominiert, sieht das in diesem Jahr ein wenig anders aus. 

Statt einem Dürrezustand, der sich wie ein roter Faden durch weite Teile des Jahres zieht, zeichnet sich dieses Jahr durch eine teils sehr ungleiche Regenverteilung aus: Die Frühsommermonate Mai und Juni waren vielerorts zu trocken, die Monate Oktober, November und Dezember etwa an unserer Wetterstation in der hohen Eifel dagegen im Schnitt um 30 Prozent nasser als sonst üblich. 

Wie nass zeigt am Ende die Bilanz: Das Gesamtjahr 2023 war in Eifel und Venn mit einer jährlichen Niederschlagssumme von lokal bis zu 2.000 l/m² so nass wie seit mindestens 2000 nicht, wahrscheinlich war 2023 hier sogar das nasseste Jahr seit 1950.

Aus ausgetrockneten Quellen im Sommer wurden hohe Pegelstände im Spätherbst und Winter.

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