Steppensommer und Sonnenfestival - der diesjährige Sommer hat seinem Namen nicht nur alle Ehre gemacht, er war auch ein Sommer der Extreme.

Nasse / sonnenarme Tage wie den letzten Samstag musste man in den letzten drei Monaten förmlich mit der Lupe suchen. Und so kommt es auch, dass sich im Sommer 2022 rund 820 Sonnnenstunden zusammen summierten. Macht im Schnitt etwa 9 Sonnenstunden pro Tag.

Die Schattenseite war bzw. ist natürlich die Dürre, die trotz lokalen Regens der letzten Tage weiterhin bedrohlich ist und auch in Zukunft sein wird: Trockene Phasen nehmen an Häufigkeit und Länge zu, Deutschland wird sich von einem waldreichen Land in mehreren Jahrzehnten in Richtung einer Steppenlandschaft wandeln, da das Regenwasser bei der großen Wärme nicht mehr für den Wald ausreichen wird. An gelbe und ausgedörrte Landschaften müssen wir uns also gewöhnen, das satte Grün der Wälder könnte auf Dauer verschwinden.

Bei den Temperaturen reichte es in diesem Sommer zwar nicht für einen Allzeitrekord wie 2019; dennoch fiel auch in diesem Jahr die 40-Grad-Marke. Je nach Region bekleidet der Sommer 2022 Platz 2 bis 4 im Ranking der Maxima- und Durchschnittstemperaturen.

Was in diesem Sommer herausstach war die extrem hohe Anzahl tropischer Nächte (Tiefsttemperaturen >= 20 Grad), vor allem in den städtischen Ballungszentren: In den Straßenschluchten von Bonn, Köln und Berlin verzeichneten wir bis zu 35 Tropennächte. Zum Vergleich: Im Sommer 2021 zählte unsere Station in der Bonner Innenstadt lediglich acht Tropennächte.

Tropisch war vor allem der August 2022: In der Kölner Innenstadt (Altstadt und Keupstraße) lag die Durchschnittstemperatur bei etwa 24 Grad - ein Wert, wie es ihn sonst nur am Mittelmeer gibt. Auch sonst im Land war der August der wärmste aller Zeiten.

Erfreulich unauffällig war der Sommer 2022 in puncto Unwettern. Zwar gab es hier und dort lokale Überflutung durch Starkregen, vor einer Katastrophe wie im Sommer 2021 blieben wir aber Gott sei Dank verschont.