1816 - das 'Jahr ohne Sommer'

Agrartipp, 06.04.2015

Vor 200 Jahren brach der Vulkan Tambora aus.

Als "Jahr ohne Sommer" ging das ungewöhnlich kalte Jahr 1816 in die Geschichtsbücher ein. Vor allem der Nordosten Amerikas sowie der Süden und Westen Europas litten unter den Wetterkapriolen, die dem im Vorjahr im heutigen Indonesien ausgebrochenen Vulkan Tambora zuzuschreiben waren.

Das extreme Wetter machte sich im Nordosten der USA unter anderem durch Nachtfröste zwischen Anfang Juli und Ende August (!) bemerkbar, in Mitteleuropa stiegen die Flusspegel, unter anderem auch aufgrund der geringen Schneeschmelze im Vorjahr, rasant an. Die Unwetter führten zu schweren Missernten, die Getreidepreise stiegen daraufhin bis auf das Vierfache.

Erst gut 100 Jahre später, nämlich 1920, bracht der Klimaforscher William Jackson Humphreys das extreme Wetterjahr 1816 mit dem Ausbruch des Tambora im Jahr 1815 in Verbindung. Sein Ausbruch schleuderte damals 150 km³ Staub, dazu auch in hohen Mengen Asche und Schwefelverbindungen, in die Atmosphäre.

Der Schleier legte sich daraufhin um den ganzen Erdball, die Sprengkraft des Ausbruchs, die in bis zu 600 km Entfernung den Himmel komplett verdunkelte, entsprach der von 170.000 Hiroshima-Bomben. Noch vier Jahre nach seinem Ausbruch, bis 1819, hielt die Abkühlung des Globalklimas an.

Direkt durch seinen Ausbruch forderte Tambora damals etwa 10.000 Todesopfer, weitere geschätzte 100.000 Menschen verloren an den Spätfolgen, etwa in Folge von Hungersnöten, ihr Leben.

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