Sind Sie schon einmal außerhalb von Deutschland oder Europa durch die Gänge eines Supermarktes geirrt, auf der verzweifelten Suche nach einem Produkt, das Sie bis dahin für unersetzlich und universal erhältlich hielten? Selbst beim Wasser mit Sprudel kann es da außerhalb unserer Landesgrenzen schon schnell zu Engpässen kommen.

Ein Produkt, das Sie jedoch garantiert überall auf der Welt in den Supermarktregalen finden werden, ist Mais. Aus kaum einer Küche dieser Welt ist das kleine gelbe Korn wegzudenken. Und wenn der Mensch seinen Hunger nach Mais gestillt hat, bleiben da immer noch die Tiere, die ebenfalls nicht genug bekommen können.

Da verwundert es nicht, dass Mais die weltweit am häufigsten angebaute Getreidesorte ist. Doch woher kommt all der Mais, insbesondere in Jahren wie diesem, in dem die heimische Ernte aufgrund der Witterungsbedingungen wohl wesentlich geringer als üblich ausfällt?

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts gilt der Mittlere Westen der USA mit den Great Plains als wichtigster Maisproduzent der Welt. In den schier endlosen Ebenen werden etwa 40 Prozent der weltweiten Ernte erzeugt. Dementsprechend sensibel reagiert der Maispreis an der Börse in Chicago auf bestimmte Wetterprognosen. Die Aussichten auf einen äußerst heißen und trockenen Sommer im Mittleren Westen führten daher zu einem Kursanstieg von etwa 25 Prozent seit Anfang April. Doch einem aktuellen Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zufolge, hat der Mais die Hitze bisher besser überstanden als erwartet. Circa drei Viertel der Pflanzen befinden sich demnach in einem guten oder sogar exzellenten Zustand. Prompt reagierte auch die Börse. In weniger als zwei Wochen fiel der Maispreis wieder unter seinen Stand vom April.

Allzu große Sorgen müssen wir uns also nicht machen, dass der Mais in den kommenden Wochen aus den Regalen verschwinden könnte. Auch hierzulande hat in den gut aufgelaufenen Beständen bereits die Kolbenentwicklung eingesetzt.