'Am Anfang war das Korn'

Agrartipp, 30.11.2014

Buchbesprechung zur Entstehung des ersten Felds der Menschheitsgeschichte.

In seinem verständlich verfassten, aber trotzdem fachlich fundierten Buch, beleuchtet der Autor den ersten wichtigen Schritt der Menschheistgeschichte - die Sesshaftwerdung des Menschen.

Der Schritt, sich an einem Ort anzusiedeln, hatte große kulturelle Folgen und Wirkungen. Moderne Gesellschaften wären ohne die feste Verankerung so nicht denkbar und auch der Begriff des Eigentums ließ sich als Gesellschaft nur mit der Sesshaftigkeit weiterentwickeln. Den Kontrast bildeten umherziehende Jäger und Sammlergesellschaften.

Landwirtschaft im türkischen Hatay an der Grenze zum kurdischen Kanton Afrin (Syrien). Vor über über 10.000 Jahren gab es hier schon die ersten Felder - einer der wichtigsten Schritte in der Menschheitsgeschichte.

Als Ursache für die Verhaltensänderungen unserer Vorfahren vor 10.000 Jahren werden Klimaveränderungen am Ende der Eiszeit verantwortlich gemacht.

Im mittleren und nahen Osten reichte aufgrund der Klimavereränderung die Jagd zum Überleben nicht mehr aus, da feuchteres und wärmeres Klima z. B. den Wuchs von Gehölzen begünstigte, dieser wiederum erschwerte die Jagd. Besonders Gräser, die große Körner hervorbrachten, profitierten vom Klimawechsel.

Der Mensch griff dann selektierend ein und sammelte die Körner der Pflanzen, die zur gleichen Zeit reiften. So wurde für einen Selektionsdruck auf die natürlichen Weizenpflanzen, wie Einkorn und Emmer (gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit), gesorgt.

Die gesammelten Körner wurden schließlich im Verband ausgesät, das erste Feld entstand.

 "Am Anfang war das Korn - Eine andere Geschichte der Menschheit" von Hans Jörg Küster (Beck-Verlag 2013, 24,95 Euro)

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