Banane, quo vadis?

Agrartipp, 23.12.2015

Aggressiver Pilz gefährdet die krumme Frucht.

Die Banane - aus unseren Supermärkten ist das beliebte Obst gar nicht mehr wegzudenken. Doch ein krummer Schatten legt sich über unsere geliebte Banane.

Da Bananenplantagen in unseren Breiten eher ein seltenes Dasein fristen, hat die Banane, bevor sie den Weg in unsere Hände findet, bereits eine Reise um die halbe Welt hinter sich gebracht.

Als unreife Frucht tritt das Obst, von dem wir Deutschen jedes Jahr 10 Kilogramm pro Kopf verspeisen, seine Reise vor allem aus den Hauptexportländern Ecuador, Costa Rica, Kolumbien, Honduras, Panama, Guatemala und den Philippinen an.

Nach zwei bis drei Wochen Schiffsreise kommt die Banane in gelber Farbtracht auf deutschem Boden an. Verkauft wird sie dann im Einzelhandel für einen Spottpreis von etwa 1,49 Euro pro Kilogramm.

Möglich machen den Preis vor allem die Minimalmargen. Ein ganzer Euro verschlingt, orientiert man sich an dem oben genannten Kaufpreis, allein der Dünge- und Pestizidaufwand; die übrigen 0,50 Euro werden für Transport, Reifung etc. aufgewendet.

Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum es die tropische Frucht bei uns zum Dumpingpreis gibt. Und dieser stellt, um beim Thema zu bleiben, letztendlich auch eine Gefahr für das Dasein der Banane dar. Die Banane, wie wir sie kennen, wächst auf gigantischen (und krankheitsanfälligen) Monokulturen.

Denn in den weltweiten Export geht mit einem überragenden Anteil von 99% fast ausschließlich die Sorte Cavendish. Ihr großer Vorteil ist ihre Robustheit; nicht nur in Hinblick auf Krankheiten. Stark abweichende Regenmengen und Temperaturen lassen sie ebenso kalt wie der wochenlange Transport im Container.

Doch auch die Cavendish ist nicht vor allen Krankheiten und Schädlingen geschützt. Nematoden, Rüsselkäfer oder Pilze wie den Black Sigatoka haben in den Anbauregionen bereits große Schäden hinterlassen. Die größte Gefahr geht für die Banane aber von der Panamakrankheit aus - ein aggressiver Pilz, gegen den es kein Pestizid gibt.

Die Panamakrankheit ist auch als Tropical Race bekannt und tritt in unterschiedlichen Variationen auf. Die verheerendste ist der erstmals im Jahre 1990 in Taiwan aufgetauchte Tropical Race 4 (TR4).

TR4 verstopft die Wurzelleitbahnen der Bananenstauden. Die Pflanzen vertrocknen, da sie weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen können. Besonders tückisch: Die Pilz bildet Sporen, die im befallenen Boden bis zu mehreren Jahrzehnten überleben können.

Von Asien hat es der Pilz seit seiner Entdeckung auch in Anbaugebiete Afrikas und Nordaustraliens geschafft.

Intensiv wird nun an neuen, krankheitsresistenten Bananensorten gearbeitet. Denn ähnlich wie vom Reis in Asien hängen auch von der Banane, die vor allem in vielen Ländern Afrikas der einzige Kohlenhydratelieferant ist, viele Menschenleben ab.

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