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Das Agrarjahr 2016

Agrartipp, 29.06.2016

Eine erste Bilanz

Der Juni neigt sich nun langsam dem Ende entgegen. Zeit eine erste Bilanz zu ziehen. Während bei Spargel und Rhabarber die Erntezeit schon vorbei ist, beginnt diese bei Kirschen beispielsweise gerade erst.

Den meisten Pflanzen gemein sind jedoch die eher unterdurchschnittlichen bis durchschnittlichen Erwartungen an die diesjährige Ernte. Bei vielen Kulturen, wie beispielsweise dem Spargel und den Erdbeeren, hat die kühle Witterung in der zweiten Aprilhälfte dazu geführt, dass die Ernte erst später als gewohnt beginnen konnte, zumindest dort, wo keine Folien oder Tunnel zum Einsatz kamen.

Folien gewährleisteten vielerorts eine pünktliche Ernte - Bild: Achim Otto

Nach einer langen Trockenphase Anfang Mai, die ebenfalls alles andere als wachstumsfördernd war, setzte dann eine anhaltend feuchte Witterung ein, die nun bereits seit mehreren Wochen anhält und nur selten von längeren Trockenphasen unterbrochen wurde.

Ungewöhnlich hohe Benetzungsdauer im Juni

Starkregen, Hagel, hohe Bodenfeuchtigkeit und Staunässe führten dazu, dass Gemüse, Obst, Getreide und Früchte zum Teil regelrecht "zerschossen" wurden und anschließend einem hohen Infektionsdruck durch Pilzkrankheiten und Fäulnis ausgesetzt waren und immer noch sind. Zudem hat die hohe Feuchtigkeit neben dem Einsatz von schwerem Gerät vielerorts auch die längst überfällige Mahd unmöglich gemacht.

Dementsprechend häufen sich seit Wochen die Meldungen über Ernteausfälle und Ertragseinbußen. Alleine in Baden-Württemberg hatten bis vergangene Woche über 2500 Betriebe wegen Unwetterschäden staatliche Hilfe beantragt.

Doch das Wetter nahm nicht nur Einfluss auf die Angebotsseite. Vielen Menschen war in Anbetracht des feucht-kühlen Wetters offensichtlich auch die Lust auf Spargel vergangen. Nach Pfingsten brach die Nachfrage drastisch ein und trotz eines geringeren Angebots blieben die Lager vielerorts voll.

Wurde in diesem Jahr zum regelrechten Ladenhüter: Spargel

Doch noch ist bekanntlich nicht aller Tage Abend. Schließlich ist der Sommer gerade mal eine Woche alt. Hoffnung besteht also noch. Nur für Spargel und Rhabarber ist es bereits zu spät. Die können sich schon jetzt in aller Ruhe für das kommende Jahr stärken.

  Lukas Nikolaus Melzer
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