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Die Agrarwirtschaft in der Krise

Agrartipp, 01.07.2016

Der Deutsche Bauerntag in Hannover

Diese Woche fand in Hannover der diesjährige Deutsche Bauerntag statt, auf dem der bisherige Präsident Joachim Rukwied im Amt bestätigt wurde.

Dabei befindet sich die Agrarwirtschaft in Deutschland aktuell mitten in der Krise. Rukwied erwartet weitere Einkommenseinbußen von 15 bis 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das ebenfalls als Krisenjahr gegolten hatte. Die Schuld sieht er jedoch nicht bei den Bauern, sondern in den niedrigen Preisen und den wegbrechenden Märkten.

Bestes Beispiel dafür ist der stark gefallene Milchpreis und der Import-Stopp Russlands für europäische Agrarprodukte. Auch die diesjährige Ernte wird wohl bestenfalls durchschnittlich ausfallen. Da sind auch die finanziellen Hilfen für Landwirte, über die die EU zurzeit berät, für viele nur ein schwacher Trost.

Milch überschüttet den europäischen Markt - Bild: Achim Otto

Das Ziel müssen langfristig wieder steigende Preise sein. Andernfalls sind viele Höfe auf Dauer nicht wettbewerbsfähig und müssen schließlich den Betrieb einstellen.

Um den Bauern zumindest kurzfristig die Arbeit zu erleichtern, fordert Rukwied zudem eine Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat. Stattdessen lehnt er eine Agrarwende, wie sie der Grünen-Politiker Anton Hofreiter fordert, strikt ab. Diese sei überflüssig, da deutsche Landwirte längst nachhaltig wirtschaften, mahnte er in seiner Rede an.

Bleibt zu hoffen, dass das Wetter in den kommenden Wochen auf der Seite der Landwirte ist und zumindest eine erfolgreiche Ernte ermöglicht. Ein Trendwende bezüglich Nachfrage und Preisen ist auf dem internationalen Markt nämlich vorerst nicht in Sicht.

  Lukas Nikolaus Melzer
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    Albert Camus