Die Wurzel der Barbaren

Agrartipp, 09.05.2016

Der Rhabarber hat wieder Saison

Aktuell befinden wir uns wieder mitten in der Rhabarber-Saison, die noch, wie beim Spargel, bis Ende Juni andauert. Vor allem als Kompott, Kuchenbelag oder in Süßspeisen ist das Gemüse sehr beliebt. Doch das war nicht immer so. Rhabarber stammt ursprünglich aus dem Himalaya und wurde bereits vor 3000 Jahren als Heilpflanze genutzt. Dafür wurden allerdings nur die Wurzeln verwendet. Es dauerte bis ins 16. Jahrhundert bis man schließlich feststellte, dass auch die Stangen verwendbar sind und richtig gut schmecken können.

Mit der wachsenden Beliebtheit des Rhabarbers dehnte sich seine Anbaufläche in ganz Europa immer weiter aus. Kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs wurde Rhabarber in Deutschland auf einer Fläche von 1700 Hektar angebaut, was in etwa der Fläche von 2300 Fussballfeldern entspricht. Seitdem hat sich die Anbaufläche etwas verringert und beträgt heute nur noch etwa die Hälfte. Nach wie vor ist das Rheinland mit 300 Hektar Anbaufläche der größte Rhabarber-Produzent im Land.

Üblicherweise beginnt die Rhabarber-Saison bereits im April, womit der Rhabarber eine der ersten Gemüsesorten des Jahres ist. Um diese frühe Ernte zu gewährleisten, spannen die Bauern schon im Januar Folien über die Felder und kreieren dadurch ein natürliches Treibhaus. Erst wenn die Temperaturen im März langsam ansteigen, werden die Folien entfernt und der Rhabarber gedeiht weiter. Damit die nächstjährige Ernte nicht gefährdet wird, endet die Saison bereits nach 3 Monaten Ende Juni wieder und die Pflanzen bekommen ihre wohl verdiente Ruhepause.

Wer Rhabarber aufgrund des Geschmacks und der Verwendung in der Küche bisher für Obst gehalten hatte, lag damit auch nicht so ganz falsch. In den USA gilt Rhabarber seit 1947 per Gesetz als Obst und nicht wie hierzulande als Gemüse.

 
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