Falsch oder Echt?

Pflanzenschutz, 01.08.2016

Beim Mehltau muss genau hingeschaut werden

Unterschiedlicher hätte die Witterung kaum ausfallen können. Im Süden sintflutartige Regenfälle, während im Nordosten aufgrund der Trockenheit das Waldbrandrisiko von Tag zu Tag steigt. So oder so ähnlich präsentierten sich weite Strecken des bisherigen Sommers.

Dementsprechend vielfältig sind auch die zurzeit zu beobachtenden Pflanzenkrankheiten. Dabei steht Jahr für Jahr wieder der Mehltau im Mittelpunkt und das obwohl seine zwei wohl bekanntesten Arten unterschiedlicher kaum sein könnten.

Über 100 verschiedene Mehltauarten sind bekannt und zu den Opfern zählen etwa 7000 verschiedene Pflanzen. Insbesondere bei Zier- und Nutzpflanzen kann der Befall zu einem echten Ärgernis für den Landwirt oder Hobbygärtner werden. Mehltau wird durch verschiedene Pilze verursacht und tritt gewöhnlich durch weißen Belag auf den Blattoberflächen der Pflanze in Erscheinung.

Wie kann dem Problem also entgegen gewirkt werden?

Um das richtige Gegenmittel zu finden, muss zunächst einmal zwischen den beiden häufigsten Arten unterschieden werden: dem Echten und Falschen Mehltau. Im Gegensatz zum Falschen Mehltau gilt der Echte Mehltau als wahrer "Schönwetterpilz". Statt hoher Feuchtigkeit bevorzugt er warmes und trockenenes Wetter. Dennoch erscheint er häufig auch schon im Frühjahr, während mit dem Falschen Mehltau in der Regel erst später im Jahr zu rechnen ist.

Falscher Mehltau verschont auch den Wein in diesem Jahr nicht

Üblicherweise lässt sich relativ einfach bestimmen, um welche Art es sich im Einzelfall handelt, da der Echte Mehltau ausschließlich die Blattoberseite befällt, wohingegen der Falsche Mehltau eher auf der Blattunterseite anzutreffen ist.

Durch die Wahl resistenter Pflanzenarten und eines günstigen Standorts (sonnig, luftig, nicht zu eng) kann dem Befall ebenso vorgebeugt werden, wie durch eine angepasste Bewässerung (morgens statt abends).

Ist es für diese Maßnahmen bereits zu spät, gibt es einige Methoden, die helfen können und ohne den Einsatz von Chemie auskommen. Neben dem Besprühen der Pflanzen mit Pflanzen-, Knoblauchsud oder Milch hat sich auch der Einsatz von Nützlingen bewährt. Vor allem Marienkäfer und Blattwespen helfen aktiv bei der Bekämpfung der Schädlinge. Nur im Falle eines großflächigen Befalls lässt sich das Entfernen ganzer Pflanzenteile nicht mehr vermeiden. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten diese anschließend nicht über den Kompost entsorgt werden.

  Lukas Nikolaus Melzer
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