Anzeige

Gefahr aus dem Fernen Osten

Agrartipp, 18.08.2016

Die Kirschessigfliege erobert Deutschland im Flug

Wollen Sie künftig auf Trauben, Pflaumen, Wein und Beeren verzichten? Vermutlich nicht. Doch es besteht Grund zur Sorge!

Denn nicht nur Mücken und Zecken profitieren vom Klimawandel und der Globalisierung, sondern auch die ursprünglich in Ostasien heimische Kirschessigfliege wird seit Jahren immer häufiger auch in Deutschland gesichtet.

Aus dem Süden des Landes gab es bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Meldungen über Befälle im Obstbau, die bis hin zu Totalausfällen führten. Neu ist jedoch, dass die Fliegen nun auch in großen Populationen deutlich weiter im Norden vorkommen. So kämpfen die Bauern zurzeit auch im Rheinland mit der zerstörerischen Wirkung des Eindringlings.

Weder Kirsche...

Um ihre Eier darin abzulegen, bohrt die Fliege die Schale der Früchte an. Diese laufen daraufhin aus und fallen in sich zusammen. Dadurch sind die Früchte anschließend nicht mehr für den Verkauf geeignet.

Schuld an der rasanten Ausbreitung in diesem Jahr ist wohl die anhaltend feucht-warme Witterung, die den Tierchen gerade recht kommt. Dank des sehr milden Winters haben mehr Tiere als üblich bis ins Frühjahr überlebt, mit Anbruch des Sommers konnte die Population dann auf ein bisher unbekanntes Ausmaß ansteigen. Alle 3 Wochen schlüpft zurzeit eine neue Generation. Diese Entwicklung lässt schon jetzt erahnen, was uns künftig im Zuge des Klimawandels noch erwarten könnte.

...noch Weintraube sind vor der Kirschessigfliege gefeit.

Und auch eine gezielte Bekämpfung gestaltet sich äußerst schwierig, da diese erst beginnen kann, wenn das Insekt mit seiner zerstörerischen Arbeit schon begonnen hat. Noch schwieriger ist die Lage für Bio-Landwirte, da diese auf den Einsatz chemischer Mittel verzichten müssen.

  Lukas Nikolaus Melzer
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Charme ist die Art, wie ein Mensch 'ja' sagt, ohne dass ihm eine bestimmte Frage gestellt worden war."

    Albert Camus