Mit jedem Jahr starten wir direkt auch mit zwei Bauernregelm, die äußerst mutig eine Wettertendenz für das gesamte Jahr zu ermitteln versuchen:

"Die Neujahrsnacht still und klar, deutet auf ein gutes Jahr."

"Wenn Neujahr strahlt im Sonnenschein, wird das Jahr wohl fruchtbar sein."

Ähnlich wie beim Bleigießen in der Silvesternacht sind die Ergebnisse dieser beiden Regeln nicht gerade ermutigend, wenn man ehrlich ist. Beim Test auf Temperatur, Regenmenge  und Sonnenscheindauer gab es an allen fünf deutschen von uns untersuchten Wetterstationen keinen Zusammenhang zwischen der Silvesternacht bzw. dem Neujahrstag und dem Wetter im weiteren Jahresverlauf.

Sie glauben es nicht?

Hier ein Beispiel aus dem hohen Norden: Der Neujahrstag im Jahre 2003 war wolkenverhangen, ganze 0 Sonnenminuten machten den Neujahrsspaziergang damals zu einer Pflichtübung. Es folgte ein historischer Rekordsommer mit über 1.900 Sonnenstunden, extremer Trockenheit und Temperaturen, die, erstmals seit 1983, in Deutschland wieder die 40-Grad-Marke überstiegen.

Am 1.1.2000 war der Norden Deutschlands ebenfalls wolkenverhangen mit keiner einzigen Sonnenminute. Es folgten 1.400 Sonnenstunden.

Bei aller Liebe zur Bauernregel: Ein paar Stunden oder ein Tag können das Wetter für ein gesamtes Jahr einfach nicht vorhersagen.

Selbst wenn man die Regel nicht nur auf den Stichtag bezieht sondern auf die Wetterlage, die an den ersten Tagen des Jahres herrscht, wird die Aussagekraft der beiden forschen Regeln nicht besser.