Schwaddrusch im Raps und Getreide

Agrartipp, 06.06.2016

Eine längst überholte Erntetechnik?

Die feucht-warme Witterung der vergangenen beiden Wochen hat auf den Feldern und im Grünland für einen regelrechten Wachstumsschub gesorgt.

Davon hat auch der Raps profitiert. Er befindet sich zurzeit auf dem Weg von der Blüte zur Reife. Allerdings haben sich die Rapskörner noch nicht gebildet, sodass je nach Höhenlage voraussichtlich noch 2 bis 3 Wochen vergehen werden ehe der Raps in die Vollreife eintritt und dann ab Mitte Juli zur Ernte bereit ist.

Dabei wird der geerntete Raps heute inzwischen direkt von den Feldern gesammelt. Doch noch vor Einführung des Mähdrusch blieb der Raps und auch andere Pflanzen wie Getreide oder Gräser vielerorts nach dem Schnitt für einige Zeit auf den Feldern liegen, um dort nachzureifen. Dieses Verfahren wird "Schwadmahd" bzw. "Schwaddrusch" genannt, ist jedoch heute eher unüblich.

Bild: Achim Otto

Mähdrusch-taugliche Sorten mit gleichmäßiger Abreife und die Einführung von Sikkationsmitteln haben den Schwaddrusch in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend verdrängt. Nur in Kanada, wo vor allem der Weizen sehr spät abreift, existiert das Verfahren auch heute noch großflächig.

Doch die Chance besteht, dass der Schwaddrusch auch bei uns in Europa seine Renaissance erlebt. Vor allem im Ökolandbau könnte er künftig eine Rolle spielen, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Beschränkungen beim Einsatz von Sikkationsmitteln.

 
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