Wein zwischen Feuer und Eis

Agrartipp, 07.05.2016

Um die Weinreben vor Frostschäden zu schützen, setzen viele Winzer auf unkonventionelle Methoden

Die kalten Temperaturen der zweiten Aprilhälfte, die in vielen Landesteilen zu Bodenfrost führten und Schnee bis in tiefere Lagen brachten, haben auch den Weinreben schwer zugesetzt, sodass Winzer Schäden in Millionenhöhe befürchten.

Neben Deutschland waren auch die Weinanbaugebiete in großen Teilen Frankreichs, Italiens, Österreichs und der Schweiz betroffen. Besonders schlimm erwischte es die Steiermark, in der die Winzer für einige Regionen mit Totalausfällen rechnen. Den wirtschaftlichen Schaden beziffern sie mit etwa 100 Millionen Euro. Dahingegen kamen die deutschen Reben weitestgehend glimpflich davon. Lediglich in Teilen Frankens wurden zahlreiche Triebe durch die Kälte zerstört.

Um die Weinreben warm zu halten und noch schlimmere Folgen zu verhindern, setzten die Winzer auf unkonventionelle Methoden. So wurden Strohballen und Frostkerzen zwischen den Reben platziert und in Brand gesetzt, um zumindest etwas Wärme zu erzeugen. Aus der Schweiz wurde gemeldet, dass Frostkerzen nahezu überall im Land ausverkauft seien. Zusätzlich wurden auch Helikopter eingesetzt. Durch die Bewegung der Rotorblätter kommt es zu einer Umwirbelung der Luft und warme Luft wird nach unten an die Erdoberfläche gedrückt.

Auch wenn durch den Einsatz dieser Methoden viele Triebe gerettet werden konnten, kam für einige jede Hilfe zu spät. Dadurch ist in den betroffenen Regionen vor allem bei Weinen aus dem höheren Qualitätssegment mit leichten Preisanstiegen zu rechnen. Jedoch bleibt die Hoffnung, dass einige Ausfälle auch durch die gute Weinlese 2015 und mögliche Nachtriebe in den kommenden Wochen kompensiert werden können.

 
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