Agrartipp, 30.11.2018
Afrikanische Bauern kämpfen um ihre Lebensgrundlage
Landgrabbing führt in Afrika, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt, zu immer größer werdenden sozialen und ökologischen Problemen. Häufig werden öffentliche Flächen und Grundstücke über Nacht und durch intrasparente Geschäfte zum Eigentum von Investoren und Großkonzernen.
Diese können kaum genug bekommen von günstigen Flächen und nutzen diese unter anderem für die Nahrungsmittelproduktion. Auf einem Kontinent, auf dem chronische Nahrungsmittelknappheit herrscht, klingt dies zunächst nach einer positiven Entwicklung. Doch weit gefehlt! Die Produktion ist in der Regel ausschließlich auf den anschließenden Export ausgerichtet. Die einheimische Bevölkerung profitiert nicht im geringsten davon, im Gegenteil: sie verliert potentielle Anbauflächen.
Auch zu Spekulationszwecken - in der Hoffnung auf Wasser und andere Ressourcen - werden immer wieder größere Landstriche erworben. Für diese Käufe werden in der Regel Schlupflöcher im Gesetz ausgenutzt, häufig aufgetan durch korrupte Behörden- oder Regierungsvertreter. Interessen und Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung werden dabei vollkommen ignoriert.
Die Folgen sind eine Verknappung der Anbauflächen und der Entzug von Nutzungsrechten der lokalen Bevölkerung. Dadurch werden ganze Dörfer ihrer Existenzgrundlage beraubt. Doch inzwischen regt sich Widerstand. Zunehmend berichten Medien weltweit über die besorgniserregende Entwicklung und es kommt, wie beispielsweise in Kenia und Malawi, vermehrt zu Protesten durch die Bevölkerung.
Lukas Melzer Team-Info Team-Kontakt |