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Aggression statt Rückzug

Fit bei jedem Wetter, 21.07.2015

Darum werden depressive Erkrankungen bei Männern häufig nicht erkannt.

Vor allem früher gerne als "starkes Geschlecht" bezeichnet, entwickeln sich Männer immer mehr zu einer gesundheitlichen Problemgruppe.

Mangelndes Gesundheitsbewusstsein, Schludrigkeit bei Arzt- und Vorsorgebesuchen und ein risikofreudigeres Leben kosten den Mann wertvolle Lebensjahre.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erreichen neugeborene Jungen im Jahr 2015 eine durchschnittliche Lebenserwartung von 77 Jahren und 9 Monaten. Neugeborene Mädchen leben durchschnittlich fünf Jahre länger (82 Jahre und 10 Monate).

Dabei sind es bei weitem nicht nur physische Gründe, die der männlichen Gesundheit zusetzen und für das statistisch kürzere Leben verantwortlich sein können.

Bild: © Michael Mertens

In der heutigen Zeit wächst, auf beruflicher wie privater Ebene, auch der psychische Druck auf den Mann: Eine Depression ist schon lange keine reine "Frauenerkrankung" mehr.

Warum sie Männern deutlich seltener zugeschrieben oder bei ihnen diagnostiziert wird, lässt sich in erster Linie durch eine, im Vergleich zur weiblichen Depression, häufig abweichenden Symptomatik erklären.

Eine depressive Erkrankung beim Mann macht sich nämlich nur selten mit dem oft als depressionstypisch bezeichneten Rückzugsverhalten bemerkbar. Statt in sich gekehrt und traurig, reagieren betroffene Männer häufig gegenteilig: Agressiv, gereizt, uneinsichtig und aufgewühlt.

Untersuchungen zeigen, dass es vor allem privater Stress ist, der bei Männern Depressionen auslösen kann. Dennoch weisen Männer auch in bestimmten beruflichen Situationen, etwa nach einer Kündigung, eine erhöhte Neigung zu psychischen Erkrankungen auf.

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