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Warten auf Schmerzlinderung

Fit bei jedem Wetter, 09.04.2015

Cannabis auf Kosten der Krankenkasse - Politik schiebt Patientenwohl auf die lange Bank.

Die politischen Diskussionen über Drogenpolitik haben sich in den vergangenen deutlich verändert. Gab es vor einigen Jahren kaum einen Politiker der eine Legalisierung oder zumindest Regulierung von Cannabis forderte, schlägt man in der Gegenwart schon andere Töne an. Extrembeispiele sind hier die beiden US-Staaten Colorado und Washington (Alaska und Oregon folgen in diesem Jahr) sowie das südamerikanische Land Uruguay: Hier ist Kiffen auch zu Genusszwecken gestattet.

Soweit ist man in Deutschland zwar noch lange nicht; nachdem das Verwaltungsgericht Köln schwerkranken Patienten den Eigenanbau von Cannabis als ersten Schritt unter Auflagen gestattete, geht die deutsche Drogenpolitik nun aber in die nächste Runde: Ab 2016 sollen die Kosten von medizinisch benötigtem Cannabis von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter und steiniger Weg - denn nahezu alle Fragen, die die Ausgestaltung des Gesetzentwurfes betreffen, stehen noch offen. Etwa müsste Unternehmen bei einer Regulierung die Erlaubnis erteilt werden, medizinisches Cannabis legal anzubauen. Der bürokratische und somit zeitliche Aufwand dahinter ist, wie sollte es auch anders sein, enorm.

Wer auf medizinisches Cannabis angewiesen ist, hat nun die Qual der Wahl: Entweder zahlt man als Schmerzpatient das teure Medizinalhanf (sofern es durch die häufigen Lieferausfälle überhaupt verfügbar ist) weiter aus eigener Tasche und wartet, bis das Gesetz verabschiedet ist. Oder aber man lebt weiterhin mit Schmerzen oder möglicherweise starken Nebenwirkungen, die pharmazeutische Präparate bei chronisch Kranken häufig auslösen.   

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