Das Wetter schwappt im Klima-Glas

Donnerwetter!, 06.05.2007

Der April war der wärmste, trockenste und sonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 100 Jahren. Das muss doch der Klimawandel sein, oder?

Haben auch Sie den frühen Sommer bei uns im Land genossen? Aber darf man sich über dieses Wetter überhaupt freuen? Der April war der wärmste, trockenste und sonnigste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 100 Jahren. Das muss doch der Klimawandel sein, oder?

Die korrekte Antwort lautet: „Jein“. Schon immer gab es lange sonnige Phasen, schon immer gab es über Wochen keinen Tropfen Regen. Man muss sich den Klimawandel eher wie ein Glas Wasser vorstellen, das von Kellnern durch ein Restaurant getragen wird. Wie es beim Wetter immer mal wieder warme und kalte Wochen gibt, so gibt es ungeschickte und ruhige Kellner. Der eine verschüttet öfter mal ein Glas, der andere seltener. Aber was passiert, wenn der Wirt hinter der Theke im Laufe des Abends immer geiziger wird, immer weniger in die Gläser füllt? Es wird nun immer seltener ein Glas überschwappen, die Wahrscheinlichkeit sinkt. Besonders natürlich bei den ruhigen Kellnern. Der hektische wird es dem Gast trotzdem über die Hose schütten.

Auf das Wetter bezogen heißt das: Nicht jeder Monat wird in Zukunft zu trocken, zu warm ausfallen. Es kann durchaus sein, dass wir im Sommer über graues, nasses, kaltes Wetter stöhnen. Aber auf die lange Sicht gesehen steigen die mittleren Temperaturen an, warme Wetterphasen werden häufiger. Kaltes, ungemütliches Wetter wird es aber trotzdem noch geben.
  Michael Klein
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    William Shakespeare