Aus den Augen, aus dem Sinn?

Klima, 13.03.2016

Umfrage: Naturkatastrophen und welche Bedrohung die Bürger in ihnen sehen.

Verheerende Naturkatastrophen sind bei uns, im Vergleich zu vielen anderen Ländern, glücklicherweise durchaus selten zu beklagen. Doch die Anzahl solcher Ereignisse steigt auch bei uns seit Jahren an.

Wir wollten im Rahmen einer kleinen, nicht repräsentativen Bürgerumfrage auf der Straße wissen, welche persönliche Bedeutung für die Menschen das Thema Naturkatastrophen hat. Schenkt man ihnen überhaupt Beachtung?

Siebzehn der insgesamt 25 befragten Passanten gaben in unserer Umfrage an, noch nie von einer Umweltkatastrophe betroffen gewesen zu sein. Die übrigen acht sahen sich bereits mit Hochwasser, schweren Hagelstürmen und Orkanen konfrontiert.

Als wir nach der persönlichen Angst der Menschen vor schweren Unwetterereignissen oder Naturkatastrophen fragten, zeigte sich die Mehrheit furchtlos: 15 Personen gaben an, dass sie keine oder nur geringe Angst vor einer Naturkatastrophe haben.

Erstaunlich: Nur 11 Personen halten es überhaupt für realistisch, selbst einmal von einer Naturkatastrophe betroffen zu sein.

Auf die Frage hin, ob man denn Vorkehrungen im Haushalt für den Eintritt einer Naturkatastrophe getroffen habe, lachten die meisten. Eine Stimme lautete etwa: „Vorkehrungen? Nein, ich bin dann doch eher Realist“. Von den 25 Befragten gaben 21 an, bislang keine Vorkehrungen für einen Notfall getroffen zu haben.

Unter anderem die geringe persönliche Betroffenheit könnte ein Indiz dafür sein, warum dem Thema in der Bevölkerung so wenig Beachtung beigemessen wird.

Dass die Menschen dem Thema "Schutz vor Naturkatastrophen" so wenig Beachtung schenken, wird wohl vor allem den öffentlichen Einrichtungen, die sich für eine Sensibilisierung der Bevölkerung einsetzen (z. B. das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) sauer aufstoßen.

Das Bundesamt fordert bereits seit längerem eine Vorsorge im Haushalt und stellt in seinem „Ratgeber für Notfallvorsoge und richtiges Handeln in Notsituationen“ (s. Bild links) sogar eine Checkliste aus, die einem auf den Notfall vorbereiten soll.

Eine mehrseitige Checkliste mag vielleicht ein wenig übertrieben sein; etwas ernster sollten die Deutschen das Thema aber schon nehmen.

Wie bei vielen anderen Unglücken auch, müssen die meisten wohl erst einmal in eine Katastrophe hineingeraten, um die reale Gefahr zu erkennen. Hoffentlich ist es bis dahin nicht zu spät.

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