Aus der Traum?

Klima, 30.07.2017

Australiens Great Barrier Reef durch Klimawandel und Kohleförderung weiter in Gefahr

Bunte, leuchtende Korallen warten auf die Taucher unter der Wasseroberfläche. Bei entsprechendem Lichteinfall scheint die Unterwasserwelt wie verzaubert. Der Klimawandel, die Meeresverschmutzungen und Kohlefrachter schaden den rund 3.000 einzelnen Korallenriffen an der Küste von Australien. Kann man den Wert des Great Barrier Reefs in Zahlen ausdrücken?

Bild: Michael Mertens

Zwischen zahlreichen Korallen leben aktuell rund 1.700 Fischarten, Schildkröten und andere Tiere. Die teils bedrohten Arten sind an die besonderen Bedingungen des Riffs angepasst und derzeit von allen Seiten stark bedroht. Eine nicht unwichtige Rolle spielt dabei das Klimaphänomen El Niño: Alle paar Jahre heizt es die Oberflächentemperatur im Pazifik auf. Durch den Klimawandel sind diese Veränderungen nun auch in Australien zu spüren. Die Korallen sind durch die Wasserverschmutzung der Menschen sowieso schon angegriffen und reagieren in der Folge darauf sensibler auf Veränderungen.

Australien ist einer der weltweit größten Klimasünder. Riesige Kohlekraftwerke sogen für die benötigte Energie und eine Vielzahl der Kohle wird exportiert.

56 Milliarden Dollar ist das Great Barrier Reef wert.

Bild: Michael Mertens

Das von vielen Touristen bestaunte Naturwunder gibt es seit 400 Millionen Jahren und wird von dem Unternehmen "Deloitte Access Economics" auf 56 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Studie wurde im Auftrag der "Great Barrier Reef Fondation" erstellt und stellt einen theoretisch errechneten Wert dar.

Der Tourismus spielte bei den Berechnungen eine entscheidende Rolle.

Im Zeitraum 2015 bis 2016 hat ganz Australien mit der Tourismusbranche am Riff 6,4 Milliarden Dollar eingenommen. 64.000 Arbeitsplätze hängen damit zusammen.

Aber nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten ist das Riff schützenswert: 70 Clangruppen der Aborigines und Torres-Straits-Insulaner sind dort laut der oben genannten Studie heimisch. Es ist von einer „globalen Marke“ Australiens die Rede. UN-Kulturorganisation UNESCO droht mit dem Entzug der Auszeichnung, wenn von Seiten Australiens keine ausreichenden Schritte unternommen werden, um unter anderen die Wasserqualität zu verbessern. Zur Zeit sieht es allerdings nicht danach aus, dass Australien beispielsweise seine Kohleförderung einschränken wird. Im Gegenteil: Sie wird weiter ausgebaut. 

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Quellen u.a.: n-tv.de (2016): "Das Great Barrier Reef ist 2016 gestorben". Abrufbar unter: http://www.n-tv.de/wissen/Das-Great-Barrier-Reef-ist-2016-gestorben-article19421891.html

Berger, T. (2017): In Tageszeitung Junge Welt: Natürliche Wertanlage

 

  Sarah Bertram
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